Donnerstag, 8. Dezember 2011 / 21:05:00
![](/img/1pix_transparent.gif)
EU-Gipfel dreht sich um Vertragsänderungen
Marseille - Deutschland und Frankreich wollen die Euro-Zone durch Vertragsänderungen stabilisieren. Ob die Änderung von den 17 Euro-Staaten oder allen 27 EU-Ländern vorgenommen werden soll, darum drehten sich die Diskussionen beim EU-Gipfel in der Nacht auf Freitag.
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte warnte vor einer Spaltung der EU. Die EU müsse dafür sorgen, dass sie als Union von 27 Staaten zusammenbleibe. Nicht-Euro-Länder wie Grossbritannien müssten weiter an Bord bleiben. «Das ist nicht eine Union von 17 Ländern», warnte Rutte.
Ein belgischer Diplomat nannte eine Vertragsänderung für die 17 Euro-Staaten ein «Abenteuer». Belgien lehne dies ab. Polen und Rumänien sprachen sich gegen eine Vertragsänderung aus, die nur unter den Euro-Staaten vereinbart wird. Auch Schweden zeigte sich skeptisch.
Merkel und Cameron kämpferisch
Für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel muss die Vertragsänderung «mindestens von den 17 Euro-Ländern» vorgenommen werden. Die Euro-Staaten müssten zeigen, dass sie sich in Zukunft an die Abmachungen im Rahmen des Stabilitäts- und Wachstumspakts halten würden.
Die Verträge müssten so geändert werden, «dass wir uns in Richtung Stabilitätsunion bewegen», sagte Merkel weiter. Es gebe ein elementares Interesse, dass der Euro-Raum enger zusammenarbeiten könne. Ob es letztlich 17, «17 plus X» oder 27 seien, müssten die Beratungen zeigen.
Die Wichtigkeit der Stabilität der Euro-Zone für die gesamte EU betonte auch der britische Premier David Cameron. Allerdings sei es ebenso wichtig, «dass wir die britischen Interessen verteidigen».
Der neue belgische Premierminister Elio Di Rupo betonte, es müssten Lösungen «für alle europäischen Bürger» gefunden werden. «Wir brauchen Solidarität zwischen den EU-Staaten, aber auch für alle EU-Bürger.»
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy erklärte im Vorfeld, es müssten beim Gipfel Entscheide gefällt werden. «Es wird keine zweite Chance geben.» Nötig seien «mehr Solidarität, mehr Disziplin und mehr gemeinsames Regieren».
dyn (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=520344
In Verbindung stehende Artikel:
Neuer «Fiskalpakt» bremst EU-Kommission
Mittwoch, 11. Januar 2012 / 09:55:00
[ weiter ]
Deutschland und Frankreich wollen Abgabe auf Börsengeschäfte
Montag, 9. Januar 2012 / 13:15:00
[ weiter ]
Weichen für ein «neues Europa» gestellt
Mittwoch, 14. Dezember 2011 / 15:45:00
[ weiter ]
Ärger in britischer Regierung wegen Camerons Veto bei EU-Gipfel
Sonntag, 11. Dezember 2011 / 09:35:49
[ weiter ]
USA bezeichnen EU-Gipfel als Fortschritt
Samstag, 10. Dezember 2011 / 08:32:19
[ weiter ]
Republikaner wollen Hilfen für EU per Gesetz verbieten
Freitag, 9. Dezember 2011 / 23:13:00
[ weiter ]
Grossbritannien am EU-Gipfel im Abseits
Freitag, 9. Dezember 2011 / 07:16:18
[ weiter ]
Barroso appelliert zur Rettung des Euro
Donnerstag, 8. Dezember 2011 / 13:46:00
[ weiter ]
Uneinigkeit überschattet EU-Schuldengipfel
Donnerstag, 8. Dezember 2011 / 11:38:00
[ weiter ]