Mittwoch, 30. September 2009 / 13:23:42
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Ein Star-Anwalt für den Star-Regisseur
Bern - Der Filmemacher Roman Polanski hat einen amerikanischen Star-Anwalt angeheuert, um nicht an die USA ausgeliefert zu werden. Die «New York Times» berichtete, Polanski habe Rechtsanwalt Reid Weingarten in sein Anwälte-Team geholt.
Der Jurist gilt als Strippenzieher in Washington und ist ein enger Freund von US-Justizminister Eric Holder. Weingarten werde versuchen, das Auslieferungsverfahren zu stoppen, noch ehe es an die Schweizer Justiz gelange, hiess es aus informierten Kreisen.
Nach Polanskis Verhaftung in der Schweiz haben die US-Behörden 60 Tage Zeit, formell seine Überstellung an die USA zu beantragen. Die Anwälte Polanskis wollten zunächst offenbar erreichen, dass der 76-jährige Regisseur während der Auslieferungshaft unter Hausarrest in seinem Chalet in Gstaad gestellt wird.
Hohe Fluchtgefahr
Unter Hinweis auf das fortgeschrittenes Alter des Filmemachers sei dies eine Möglichkeit, hiess es. Dagegen steht der Einwurf, dass hohe Fluchtgefahr bestehe. Polanski hatte am Dienstag gegen seine Auslieferungshaft Beschwerde beim Bundesstrafgericht in Bellinzona eingelegt. Der Entscheid wird in den nächsten Wochen erwartet.
Laut Bundesratssprecher André Simonazzi informierte Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf die Landesregierung an der Sitzung über die Angelegenheit
Niemand im Bundesrat habe sich gegen die Aktion geäussert, erklärte der scheidende Kulturminister Pascal Couchepin vor den Medien. Polanski sei ein grosser Künstler. Doch im Namen der Zivilisation komme für ihn der Rechtsstaat zuerst, sagte Couchepin.
Keine Finesse benötigt
Im Gegensatz zu Aussenministerin Micheline Calmy-Rey ist er nicht der Meinung, die Verantwortlichen seien bei Polanskis Festnahme mit zu wenig Fingerspitzengefühl vorgegangen: «Ich sehe nicht, wo man Finesse hätte anwenden können. Im Recht sind die Dinge klar.»
Justizministerin Widmer-Schlumpf wusste seit vergangenem Freitag von der bevorstehenden und am Samstag erfolgten Verhaftung des Filmemachers. Das Bundesamt für Justiz habe sie ausnahmsweise vorinformiert, erklärte die Bundesrätin. Zeitung«.
fkl (Quelle: sda)
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