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Donnerstag, 18. Juni 2015 / 16:00:00
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«Griechenland muss sich bewegen»
Luxemburg - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem dämpft Erwartungen an eine rasche Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland. «Ich habe keine grosse Hoffnung», sagte Dijsselbloem vor Beginn der Verhandlungen der Euro-Finanzminister.
"Ich habe heute nur einen Job zu erledigen - und zwar, ob wir eine Vereinbarung mit Griechenland näher kommen können", sagte der niederländische Finanzminister am Donnerstag in Luxemburg.
Dazu müsse sich aber Griechenland bewegen, da es einer soliden und tragfähigen Lösung bedürfe. "Ich bin nicht sicher, ob wir einen Fortschritt machen werden." Von Athen fordert er weitere Zugeständnisse. Die Geldgeber seien bereits auf Griechenland zugegangen, sagte er.
Ins gleiche Horn stiess der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Er fordert Griechenland zur Vorlage neuer Reformvorschläge auf: "Wir warten immer noch darauf." Die Zeit dafür werde langsam knapp.
Auf die Frage, ob es bereits Notfallpläne für den Fall gibt, dass bis zum 30. Juni keine Einigung zustande kommt und Griechenland in die Pleite rutscht, antwortete er: "Ich muss nicht über alles öffentlich reden."
Lagarde beharrt auf IWF-Forderungen
Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) beharrt auf seiner harten Position. Es werde "keinen Zahlungsaufschub" für Griechenland mehr geben, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde, die ebenfalls nach Luxemburg gereist war. "Wenn es am 1. Juli nicht gezahlt ist, dann ist es nicht gezahlt."
Die griechische Regierung muss dem Fonds am 30. Juni 1,6 Milliarden Euro zurückerstatten. Der IWF hatte Athen Anfang des Monats zunächst noch erlaubt, über den gesamten Monat fällige Rückzahlungsraten gebündelt erst Ende Juni zu zahlen. Der Währungsfonds ist neben den Euro-Staaten Hauptgläubiger Griechenlands und hat auch ein eigenes Hilfsprogramm für das Land laufen.
Varoufakis zeigt sich kompromissbereit
Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis deutete hingegen vor Beginn des Treffens Kompromissbereitschaft an. "Der Zweck ist, teure Zwietracht durch erfolgreiche Übereinstimmung zu ersetzen."
Varoufakis berief sich auf den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi. Dieser habe gesagt, für einen Erfolg des Euro müsse der Euro überall erfolgreich sein.
"Heute werden wird die Ideen der griechischen Regierung gemäss dieser Linie präsentieren.", sagte Varoufakis. Ob es sich dabei um die von den Europartnern dringend erwarteten neuen Vorschläge der Regierung handelt, liess der Ressortchef jedoch offen.
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hält einen Kompromiss immer noch für möglich: "Eine Lösung ist nicht nur möglich, sondern auch absolut notwendig für das Wohl der Eurozone und auch für Griechenlands Zukunft." Ein Kompromiss ist Bedingung für die Auszahlung weiterer 7,2 Milliarden Euro an Griechenland.
bg (Quelle: sda)
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