Donnerstag, 8. Dezember 2011 / 11:59:00
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SVP-Spitze: «Vielleicht waren wir etwas blauäugig.»
Bern - SVP-Nationalrat Bruno Zuppiger nimmt sich aus dem Rennen um einen Bundesratssitz. Er ziehe sich zurück, um seiner Partei nicht zu schaden, sagte Zuppiger am Donnerstagnachmittag vor den Medien in Bern. Für Fragen stand Zuppiger nicht zur Verfügung.
Fraktionschef Caspar Baader sagte, die Parteispitze habe die Situation wahrscheinlich falsch eingeschätzt. Die Parteispitze bekräftigte, dass sie vor der Nomination von den Vorwürfen wusste. Er habe rund 24 Stunden vor der Nomination Zuppigers - am 30. November - erstmals davon gehört, dass möglicherweise Vorwürfe gegen Zuppiger erhoben würden, sagte Baader. Von «dritter Seite» habe er einen Tipp erhalten.
Sofort habe er Parteipräsident Toni Brunner und Christoph Blocher informiert. Die Parteispitze habe in der Folge beschlossen, vor der Fraktionsvorstandssitzung vom 1. Dezember eine Aussprache mit Zuppiger zu führen, sagte Parteipräsident Toni Brunner. Zuppiger habe in diesem Rahmen seine Sicht der Dinge dargelegt.
«Etwas blauäugig»
«Wir haben keinen Grund gesehen, den Nominationsprozess zu stoppen», sagte Brunner. «Inzwischen stellt sich der Sachverhalt wieder etwas anders dar.» Der «Weltwoche»-Artikel habe Einzelheiten enthalten, welche die SVP-Parteispitze nicht gewusst habe, ergänzte Baader. «Vielleicht waren wir etwas blauäugig.»
Zuppiger versicherte erneut, dass in der Affäre niemand zu Schaden gekommen sei. Wegen der Stillschweigevereinbarung habe er nur die Parteispitze informiert. Zuppiger zeigte sich überzeugt, dass «niemand aus der SVP» hinter dieser Aktion stehe.
Die Informationen der «Weltwoche» könnten nur aus den involvierten Anwaltskanzleien stammen. Die Frage, ob er Nationalrat bleibe, beantwortete Zuppiger nicht. Er verliess kommentarlos den Saal.
Baader sieht keinen Anlass für persönliche Konsequenzen
SVP-Fraktionspräsident Caspar Baader sieht keinen Grund, wegen den Fehleinschätzungen zur Bundesratskandidatur Zuppiger, persönliche Konsequenzen zu ziehen. Er glaube nicht, dass das nötig sei, sagte Baader am Donnerstag vor den Medien.
«Unser Fehler war, dass wir die Lage falsch beurteilt haben», sagte Baader. Die Parteispitze habe den groben Sachverhalt gekannt, nicht aber die Details; so etwa, dass Bruno Zuppiger persönlich die Saldierung des Kontos der Erblasserin unterzeichnet habe.
Die Parteileitung habe auch deshalb befunden, dass Zuppiger als Bundesratskandidat in Frage komme, weil niemand zu Schaden gekommen und der Fall mit einem Vergleich abgeschlossen worden sei.
bert (Quelle: sda)
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