Montag, 17. Oktober 2011 / 15:21:45
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Prozess gegen Hells Angels vertagt
Bellinzona - Das Bundesstrafgericht hat den Prozess gegen drei Zürcher Hells Angels und einen früheren Chef wegen einem Beweismittel-Chaos der Bundesanwaltschaft (BA) vertagt. Diese wird aufgefordert, bis zum 21. November ihre Daten zu ergänzen und neu zu ordnen.
Die Bundesanwaltschaft (BA) wird vom Gericht aufgefordert, dies bis zum 21. November nachzuholen. Bei den fraglichen Beweismitteln geht es um Aufnahmen von Telefonabhörungen und Raumüberwachungen, auf welche die BA ihre Vorwürfe gegen die vier Beschuldigten hauptsächlich stützt.
Neben der Ergänzung und Neuordnung wird die BA aufgefordert, die fraglichen Aufnahmen in einem Format abzuspeichern, das allen Beteiligten eine problemlose Sichtung ermöglicht. Zudem hat sie ein chronologisches Verzeichnis zu erstellen, das ein Auffinden einzelner Aufnahmen im umfangreichen Datenmaterial erleichtert.
BA auf Fischzug
Die BA habe vielmehr eine «Fishing-Expedition» gestartet und bei der Suche nach Straftaten der Hells Angels ihre Netze auf gut Glück ausgeworfen. Personen, die als mögliche Haupttäter oder Komplizen «mitgefangen» worden seien, aber nicht zum Klub gehört hätten, seien laufen gelassen worden.
Total habe die BA 8000 Stunden an heimlich erstellten Bild- und Tonaufnahmen gesammelt. Eine Menge, die für die Verteidigung aus zeitlichen und technischen Gründen gar nicht mehr überschaubar sei. Insgesamt sei davon auszugehen, dass die BA die Beweise für ihre Vorwürfe rechtswidrig erlangt habe.
Wo ist Beweismaterial ?
Der Prozess sei deshalb bereits in diesem frühen Stadium mit einer Verfahrenseinstellung oder Freisprüchen zu beenden. Die BA wies die erhobenen Vorwürfe von sich. Das Gericht wird als nächstes über den Antrag der Verteidigung entscheiden müssen.
Einige Verwirrung herrschte am Ende des ersten Prozessmorgens schliesslich in Bezug auf die Frage, wo sich Teile des von der BA gesammelten Beweismaterials heute überhaupt befindet.
Die BA wirft den vier Beschuldigten qualifizierte Drogendelikte, versuchte Erpressung, versuchte Freiheitsberaubung und Entführung sowie Vorbereitungen zu einem Raub vor. Hauptangeschuldigter ist der frühere Präsident des Hells Angels MC Zürich, der mittlerweile nicht mehr dem Motorradklub angehört. Unterstützung von Klubkollegen
fkl (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=512938
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