Dienstag, 27. September 2011 / 20:57:34
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Israel zerstört immer mehr Häuser von Palästinensern
Genf/Strassburg/New York - Nach Angaben von drei unabhängigen UNO-Experten hat die Zerstörung von palästinensischen Häusern durch Israel im Westjordanland 2011 stark zugenommen. Die Experten verurteilten die «unannehmbare Menschenrechtsverletzung» am Dienstag in Genf.
Seit Januar sind den Experten zufolge im Westjordanland und in Ostjerusalem mindestens 387 Gebäude - darunter 140 Wohnhäuser - zerstört worden. Die Zerstörung der Häuser habe die Zwangsvertreibung von 755 Palästinensern zur Folge gehabt. Dies wiederum habe zu negativen Folgen für die Existenz von 1500 weiteren Palästinensern geführt.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien mehr Menschen vertrieben worden, als im ganzen Jahr 2010. Die Bevorzugung von israelischen Siedlern gegenüber Palästinensern sei «klar diskriminierend». Die Vertriebenen erhalten weder eine Entschädigung noch eine neue Unterkunft.
Immer weniger Wasserzugänge
Auch die Zerstörung von Wasserzugängen sei alarmierend. Mindestens 20 Zisternen und 12 Brunnen habe Israel seit Jahresbeginn zerstört. Dies habe Folgen für den Wasserzugang von zehntausenden Palästinensern. Die Zerstörung von landwirtschaftlichen Gebäuden verschärfe zudem die Ernährungsunsicherheit der Palästinenser im Westjordanland.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte erst am Montag daran erinnert, dass die Vertreibung von Palästinensern durch Israel gemäss Artikel 49 der vierten Genfer Konvention völkerrechtswidrig ist.
Auch die Annexion des besetzten Ost-Jerusalems und die israelischen Siedlungen dort sowie in den besetzten Gebieten im Westjordanland sind völkerrechtswidrig und werden von der UNO nicht anerkannt.
Israel giesst Öl ins Feuer
Ungeachtet dieser Vorwürfe genehmigte Israel erneut den Bau hunderter Wohnungen in einer jüdischen Siedlung in Ost-Jerusalem. Der Stadtplanungsausschuss des Innenministeriums habe grünes Licht für den Bau von 1100 neuen Wohneinheiten in der Siedlung Gilo gegeben, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Insgesamt 60 Tage lang sei der Plan nun zugänglich für «öffentliche Einwände», hiess es in einer Erklärung.
fest (Quelle: sda)
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