Dienstag, 13. September 2011 / 13:15:00
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Leuthard sieht eine Zukunft für Printmedien
Bern - Die Printmedien sollten sich nach Ansicht von Bundesrätin Doris Leuthard mit Analysen und Hintergrundberichten profilieren. Sie rät den Verlegern, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Printmedien stärken könne.
Die Printmedien hätten eine Zukunft - auch wenn die Online-Leserschaft zunehme. Dies sagte Leuthard in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Medienportal «persönlich.com» zwei Tage vor Beginn des Jahreskongresses des Verbandes Schweizer Medien in Flims GR.
Wer sich mit einem Thema eingehend beschäftigen möchte und nach Analysen und Hintergrundberichten suche, werde auf Online-Portalen kaum fündig. «Wenn wir uns künftig nur noch auf das Internet konzentrieren, wird die Medienlandschaft verarmen», sagte die für Kommunikation verantwortliche Ministerin.
Dynamik des Internets
Geschichten, die früher in der Zeitung kaum eine Meldung wert gewesen seien, würden im Internet plötzlich zu Grossereignissen hochgeschaukelt. Für die Verwaltung sei es nicht einfach, damit Schritt zu halten.
Grundsätzlich habe sich die Qualität der Medien in den letzten Jahren nicht verschlechtert, ist Leuthard überzeugt. Viele Journalistinnen und Journalisten verfügten heute über eine qualifiziertere Ausbildung als noch vor 20 Jahren. Der finanzielle Druck in den Redaktion sei jedoch spürbar.
Dossierkenntnis hat gelitten
Die Zahl der Dossiers, die einzelne Journalisten zu verwalten hätten, sei gestiegen. Darunter leide die Dossierkenntnis. Politik und Verwaltung seien daher gezwungen, mehr Hintergrundinformationen zur Verfügung zu stellen und Hintergründe aufzuzeigen, die eigentlich als selbstverständlich erschienen.
Als gute Lösung bezeichnete Leuthard die Übernahme der beiden privaten TV-Stationen TeleZüri und TeleBärn durch den Aargauer Verleger Peter Wanner. Sie kenne Wanner seit vielen Jahren. Er sei ein Vollblutunternehmer, der sich für journalistische Qualität einsetze. Zuschauer und Mitarbeiter dürften davon profitieren.
bg (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=508325
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