Samstag, 20. August 2011 / 10:38:07
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Nordkoreanischer Staatschef Kim zu mehrtägigem Besuch in Russland
Moskau - Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il ist am Samstag an Bord eines gepanzerten Sonderzugs zu einem Besuch in Russland eingetroffen. Für Dienstag ist ein Treffen mit Russlands Präsidenten Dmitri Medwedew vorgesehen.
Kims Sonderzug überquerte um 12 Uhr (Ortszeit) den Grenzfluss Tumen im Fernen Osten Russlands überquert und fuhr in den Bahnhof von Chassan ein. Dort sei er mit einer Willkommenszeremonie begrüsst worden, teilten die lokalen Behörden mit.
Nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, die sich auf Regierungskreise in Seoul berief, soll Kim etwa eine Woche in Russland bleiben und am Dienstag in der burjatischen Hauptstadt Ulan Ude im Osten Sibiriens mit Medwedew zusammenkommen.
Auch ein Treffen mit Regierungschef Wladimir Putin sei wahrscheinlich. Kim hatte Russland zuletzt im Jahr 2002 besucht. Damals traf er in Wladiwostok mit dem damaligen Staatschef Putin zusammen.
Traditionell pflegt Nordkorea engere Beziehungen zum ebenfalls kommunistischen China als zu Russland. Nordkoreas Bevölkerung leidet derzeit aber unter einer Hungerkrise, weshalb Moskau am Freitag die Lieferung von bis zu 50'000 Tonnen Weizen versprach.
Einnahmequellen
Medwedew hatte Nordkorea zudem vor einigen Tagen zur Zusammenarbeit beim Bau von Gasleitungen, Eisenbahn- und Stromtrassen über seine Grenzen aufgefordert.
Experten schätzen, dass Nordkorea mit solchen Projekten dutzende Millionen Euro pro Jahr einnehmen könnte. Russland braucht eine Pipeline für seine Gaslieferungen nach Südkorea, das wiederum langfristig den Bau durchgehender Eisenbahnstrecken nach Russland und China plant.
Bei den Gesprächen in Russland dürfte es zudem um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm gehen. Die Sechsergespräche mit den USA, Südkorea, Russland, Japan und China über das Programm hatte das Land im April 2009 offiziell abgebrochen.
Anfang August kündigte das nordkoreanische Aussenministerium jedoch deren Fortsetzung «in naher Zukunft» an. Demnach sollen die Verhandlungen «ohne Vorbedingungen» geführt werden.
asu (Quelle: sda)
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