Freitag, 12. August 2011 / 21:57:00
![](/img/1pix_transparent.gif)
Italienische Regierung beschliesst Sparpaket
Rom - Angesichts des Drucks der Finanzmärkte hat die italienische Regierung ein weiteres Sparpaket in Höhe von rund 45 Milliarden Euro verabschiedet. Das Sparpaket muss noch das Parlament in Rom passieren.
Das Kabinett stimmte dem Sparpaket demnach trotz des heftigen Widerstands von Vertretern der Regionalregierungen zu. Vorgesehen sind Einsparungen in Höhe von 20 Milliarden Euro im kommenden Jahr und von weiteren 25 Milliarden Euro 2013.
Der Ministerpräsident betonte, seine Regierung wolle niemandem die «Hand in die Taschen stecken». Angesichts der «dramatischen Situation» seien die Einsparungen aber notwendig. Das Paket muss noch die Zustimmung vom Parlament in Rom erhalten. Dieses hatte bereits im Juli ein erstes Sparpaket im Umfang von 48 Milliarden Euro verabschiedet.
«Solidaritätssteuer» geplant
Zusatzsteuern für Besserverdienende und auf 20 Prozent erhöhte Steuern auf Kapitalerträge sollen Geld in die leeren Kassen spülen. Die «Solidaritätssteuer» soll für Jahreseinkommen von mehr als 90'000 Euro bei fünf und für solche von mehr als 150'000 Euro bei zehn Prozent liegen.
Weiter sollen Regionen, Provinzen und Kommunen bis zu 50'000 Stellen abbauen müssen. Ausserdem sieht das Sparpaket unter anderem eine Reduzierung der Verwaltungskosten durch die Fusion von Provinzen und Gemeinden, ein Privatisierungsprogramm sowie eine vorgezogene Anhebung des Renteneintrittsalters für Frauen auf 65 Jahre vor.
Bis 2013 ausgeglichener Etat
Das im Eiltempo abgestimmte Massnahmenbündel soll vor allem dafür sorgen, dass Italien bereits im Jahr 2013 einen ausgeglichenen Etat vorweisen kann und aus der Schusslinie der Finanzmärkte kommt. Ministerpräsident Silvio Berlusconi erklärte, Rom reagiere damit auf Vorgaben der Europäischen Zentralbank.
Parlamentarier aus der Regierungskoalition hatten bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie möglicherweise gegen die Notverordnung stimmen würden, mit der die Regierung die verschärften Sparmassnahmen über die Bühne bringen will.
Italiens Mitte-Rechts-Regierung wollte den ausgeglichen Staatsetat ursprünglich 2014 schaffen, drückt nun aber aufs Tempo. Dafür stimmte sich Berlusconi auch eng mit dem Notenbankchef Mario Draghi und mit Staatspräsident Giorgio Napolitano ab.
bg (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Italienisches Sparpaket ist unter Dach und Fach
Mittwoch, 14. September 2011 / 19:30:00
[ weiter ]
Sparen im Eiltempo
Dienstag, 13. September 2011 / 19:25:00
[ weiter ]
Massenproteste gegen Sparpläne in Italien und Spanien
Dienstag, 6. September 2011 / 21:22:59
[ weiter ]
Italiener legen Arbeit nieder
Dienstag, 6. September 2011 / 09:45:00
[ weiter ]
Berlusconi baut Sparpaket nach Protest um
Montag, 29. August 2011 / 22:04:36
[ weiter ]
Italiens Gastgewerbe unterschlägt Steuern
Freitag, 19. August 2011 / 22:31:00
[ weiter ]
Italien erneuert Ruf nach Eurobonds
Samstag, 13. August 2011 / 17:14:00
[ weiter ]
Kürzere Ferien für Italiener
Freitag, 12. August 2011 / 16:09:00
[ weiter ]
Italiens Regierung diskutiert Schuldenabbau
Freitag, 12. August 2011 / 12:59:00
[ weiter ]
Berlusconis Regierung will Beamten-Löhne kürzen
Donnerstag, 11. August 2011 / 13:07:00
[ weiter ]
Italien will Schuldenproblem bis 2013 lösen
Freitag, 5. August 2011 / 21:36:00
[ weiter ]