Donnerstag, 14. Juli 2011 / 16:01:28
Griechenland will Steuern in der Schweiz eintreiben
Hamburg - Das hoch verschuldete Griechenland geht davon aus, dass viele seiner Bürger unversteuerte Gelder in der Schweiz versteckt haben. Das Land strebt deshalb mit der Schweiz eine Abgeltungssteuer an.
Der griechische Finanzminister habe gegenüber Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf das Interesse an Verhandlungen über eine Abgeltungssteuer angemeldet, sagte Roland Meier, Sprecher im Eidg. Finanzdepartement (EFD), auf Anfrage zu einer Meldung der Zeitung «Financial Times Deutschland».
Die von Griechenland angestrebte Lösung würde sich an das Modell anlehnen, über das die Schweiz derzeit mit Deutschland und Grossbritannien verhandelt. Da es aber noch kein Verhandlungsmandat gebe, seien auch die Details noch nicht bekannt, sagte Meier.
Derzeit liefen keine Gespräche mit Griechenland, betonte EFD-Sprecher Meier. Wie viel unversteuertes Geld aus Griechenland in der Schweiz liege, lasse sich nicht abschätzen. Die Schweiz verhandelt zurzeit mit Deutschland und Grossbritannien über eine Abgeltungssteuer.
36 Milliarden Euro Steuerschulden
Steuerflucht ist in Griechenland ein grosses Problem. Es gebe in Griechenland 14'000 Menschen, die dem Staat zusammen rund 36 Mrd. Euro an Steuern schulden, sagte der griechische Premierminister Giorgos Papandreou im Interview mit der «Financial Times Deutschland». Und: «Es gibt auch Steuerflucht in die Schweiz.»
bert (Quelle: sda)
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