Freitag, 6. Mai 2011 / 15:55:00
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Syrische Soldaten schiessen auf Demonstranten - sechs Tote
Beirut/Genf - In Syrien haben Soldaten des Regimes von Präsident Baschar Assad am Freitag erneut auf Demonstranten geschossen. Sie töteten nach Angaben eines Menschenrechtlers sechs Menschen.
Trotz angespannter Sicherheitslage waren einige tausend Menschen in mehreren Städten im Protest gegen das Regime des Landes auf die Strasse gegangen. Schüsse fielen Augenzeugen zufolge in einem Aussenbezirk der Hauptstadt Damaskus.
Auch in der westlichen Stadt Homs schossen die Sicherheitskräfte mit Maschinengewehren, berichtete ein Augenzeuge im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Fünf Kundgebungsteilnehmer sollen verletzt worden sein. Aus Dschabla im Norden Syriens, wo Frauen demonstrierten, wurden ebenfalls Schüsse gemeldet.
Nach Angaben regierungskritischer Aktivisten versammelten sich auch im Zentrum von Damaskus hunderte Menschen zu einer Kundgebung, aus der Küstenstadt Banias wurde von bis zu 5000 Demonstranten berichtet. Auch in der nordwestlichen Provinz Idlib demonstrierten Menschen.
Menschen in Daraa bleiben zu Hause
In der südlichen Stadt Daraa, der bisherigen Hochburg der syrischen Protestbewegung, blieben die meisten Menschen aus Angst vor weiterer Polizeigewalt zunächst jedoch in ihren Häusern. «An jeder Ecke steht in Daraa ein Panzer, es gibt keine Möglichkeit, heute eine Demonstration abzuhalten», sagte ein Anwohner per Telefon.
Daraa mache ein Pause, da ansonsten nur mit weiteren Todesopfern zu rechnen sei. Landesweit sind bei den seit Wochen anhaltenden Protesten in Syrien mindestens 565 Zivilpersonen sowie etwa 100 Soldaten und Polizisten ums Leben gekommen.
Hilfe für Daraa oberste Priorität
Ein medizinisches Team des Roten Kreuzes erhielt unterdessen erstmals Zugang zu der Stadt Daraa. Die Ärzte und freiwilligen Helfer seien am Donnerstag mit Fahrzeugen voller Hilfsgüter und medizinischer Vorräte dort angekommen, teilte die Hilfsorganisation mit.
Den Menschen in Daraa zu helfen, habe oberste Priorität, weil es die Stadt sei, die am schwersten unter der anhaltenden Gewalt gelitten habe, sagte die Delegationsleiterin Marianne Gasser in Damaskus. Seit Beginn der Belagerung Daraas war den Helfern der Zugang bisher verweigert worden.
bg (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=490746
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