Montag, 27. Dezember 2010 / 17:01:36
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Kälte treibt Ölpreis auf Zwei-Jahres-Hoch
Frankfurt - Ein Schneesturm an der US-Ostküste hat dem Ölpreis gegen Jahresende einen Schub verpasst: US-Rohöl kostete am Montag in der Spitze fast 92 Dollar und damit so viel wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Für die Nordseesorte Brent wurden zeitweise 94,52 Dollar fällig.
Während weite Teile Europas seit Tagen von Schneefällen heimgesucht werden, haben am Wochenende auch im Nordosten der USA heftige Schneestürme eingesetzt und ein Verkehrschaos ausgelöst. Der Nordosten der USA ist die Region, die weltweit am meisten Heizöl verbraucht.
Notstand an US-Ostküste
An der Ostküste türmte sich am Montagmorgen bereits eine bis zu 74 Zentimeter hohe Schneedecke. Sechs Bundesstaaten riefen den Notstand aus. Die Wetterkapriolen an der US-Ostküste sorgten dafür, dass Befürchtungen vor einer gedämpften wirtschaftlichen Entwicklung in China an den Öl-Märkten etwas in den Hintergrund traten.
Im frühen Handel hatte zunächst die Zinserhöhung in der Volksrepublik Investoren etwas beunruhigt, da sie darin eine Bremse für das Wachstum des Schwellenlandes sehen. Allzu lang hielt diese Skepsis aber nicht vor.
«Die Eiseskälte in Europa und dem Nordosten der USA treibt die Nachfrage nach Ölprodukten und gibt den Ölmärkten Auftrieb», sagte Analystin Serene Lim von ANZ. Morgan Stanley rechnet damit, dass ein Barrel US-Rohöl bereits 2011 im Jahresschnitt mehr als 100 Dollar kosten wird.
Ölpreis kann Schwellenländern vorerst nichts anhaben
Seit Mai ist der Ölpreis um mehr als ein Drittel gestiegen. Experten gehen davon aus, dass auch eine weitere Verteuerung die für die Weltwirtschaft enorm wichtigen Schwellenländer um China, Indien, Brasilien und Russland nicht ausbremsen wird.
Höhere Importkosten beim Öl dürften zwar das Wachstums der Wirtschaftsleistung dämpfen, doch der anziehende Konsum könnte diesen Effekt mehr als wettmachen.
Wegen der hohen Nachfrage aus energiehungrigen Schwellenländern werden die Opec-Länder den Ölhahn einer Umfrage zufolge voraussichtlich früher als erwartet aufdrehen müssen. Allein ein Drittel des für 2011 prognostizierten Produktionszuwachses von 1,5 Mio. Barrel pro Tag entfällt dabei auf die Nachfrage Chinas.
fest (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=471280
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