Donnerstag, 17. Juni 2010 / 13:43:14
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Erstes IKRK-Flugzeug mit Hilfe für Kirgistan gelandet
Washington - Ein vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gechartertes Flugzeug mit Hilfsgütern für Kirgistan ist in der Krisenregion gelandet. Ein vierköpfiges Expertenteam mit 40 Tonnen vitaminangereicherten Biskuits kamen im benachbarten usbekischen Andischan an.
Auf usbekischer Seite warten derzeit Zehntausende Flüchtlinge aus der Region um die kirgisischen Städte Osch und Dschalalabad auf Hilfe. Die IKRK-Experten sollen nun die Bedürfnisse der zumeist ethnischen Usbeken aus dem Südwesten Kirgistans abklären.
Ein zweites Flugzeug mit 650 Zelten und zehn Containern für medizinische Hilfe soll am Freitag in die zentralasiatische Konfliktregion aufbrechen.
Erst am Mittwoch hatte das UNO-Flüchtlings- hochkommissariat (UNHCR) zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern für Kirgistan auf den Weg geschickt; vier weitere mit 240 Tonnen Ladung sollen bis Ende der Woche folgen, um die mehr als 75'000 Flüchtlinge mit dem Nötigsten zu versorgen.
Lage etwas beruhigt
Nach kirgisischen Regierungsangaben hat sich die Lage eine Woche nach Beginn der blutigen Unruhen im Süden Kirgistans etwas beruhigt. Trotz vereinzelter Schusswechsel in einigen Regionen im Süden, stabilisiere sich die Situation in der grössten Stadt Osch, sagte der Vizechef der Übergangsregierung, Asimbek Beknasarow, am Donnerstag in Bischkek. Allerdings sei die Lage an der Grenze zu Usbekistan weiterhin besorgniserregend.
Bei den seit einer Woche dauernden ethnischen Zusammenstössen waren nach offiziellen Angaben etwa 200 Menschen getötet worden. Das Rote Kreuz spricht hingegen von Hunderten Opfern und einer «humanitären Krise». Usbekistan hat seine Grenze geschlossen, weil die Kapazitäten erschöpft sind.
Nach Darstellung der Übergangsregierung in Bischkek strecken immer mehr Menschen im Süden die Waffen. Eine Untersuchungskommission solle die Strassenschlachten, Morde und Pogrome der vergangenen Tage aufarbeiten, sagte Beknasarow.
ade (Quelle: sda)
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