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Hat seinen Witz und seinen Swing mit 82 Jahren noch nicht verloren: Mose Allison.


Lockerer Swing-Jazz mit der Prise Humor: Mose Allisons «The Way Of The World».

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www.allison.info, www.swing.info, www.world.info, www.still.info

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Donnerstag, 20. Mai 2010 / 08:30:48

Still in Swing: Mose Allison «The Way Of The World»

Letztens kramte ich mal wieder meine Mose Allison Scheiben raus, wollte mal wieder «Parchman Farm» hören, einen verrückten Song von 1957 über das berüchtigte Mississippi-Hochsicherheitsgefängnis und ein veritabler Beatnik/Mod-Hit. Mose Allison singt und spielt sein Piano darauf wirklich wie kein anderer, unnachahmlich: so schräg, so in time, so unglaublich lässig, so witzig und zynisch.

Während der 1950er Jahre arbeitete Allison mit den West-Coast Cool-Cats Stan Getz, Gerry Mulligan, Al Cohn und Zoot Sims zusammen, ehe er seinen ganz persönlichen Stil mit einem Jazztrio in New York fand. Er mischt dabei seine eigene, klassische Raffinesse mit der bluesigen Intimität eines Barpianisten und Storytellers.

Idol vieler Musiker

Viele, besonders britische Musiker, wie Van Morrison, John Mayall, The Who, The Clash, Eric Clapton, The Yardbirds, Elvis Costello und die US-Country Sängerin Bonnie Raitt, bezeichnen Mose Allison als Legende und für sie besonders einflussreich.

Richtig ausgezahlt hat sich das nie für ihn, auch wenn Van Morrison ihm gleich ein ganzes Album gewidmet hat («Tell Me Something: The Songs of Mose Allison»), The Clash Allisons Song «Look Here» für ihr Album «Sandinista!» aufgenommen haben, The Yardbirds «I'm Not Talking» und The Who «Young Man's Blues» auf Live At Leeds spielten. Die Pixies verewigten ihn auf «Bossanova» mit «Allison», auch Elvis Costello nahm sich seiner an («Everybody's Cryin' Mercy»).

Und nun ist Mose Allison mit seinen 82 Jahren wieder mit einem neuen Album da: «The Way Of The World». Wenn man seine Diskografie anschaut, muss man allerdings auch sagen: Er war nie weg. Denn seit den 60ern veröffentlicht er kontinuierlich Alben und ist auf Tour. Allison meint dazu lakonisch: «Wir müssen Geld verdienen. Wenn ich nur zu Hause sitzen würde, würde ich verhungern.»

Chico Marx auf dem Rücksitz, James Stewart am Steuer

Der Musiker und Produzent Joe Henry (Solomon Burke, Betty Lavette und Allen Toussaint) überzeugte Mose Allison, nach zwölf Jahren und zwei ausgezeichneten Live Scheiben wieder ein Studio-Album aufzunehmen.

In den Liner-Notes erklärt Henry das Genie Allison so: «Er ist der Mann, der unsere seltsamen und stürmischen Zeiten, die fünfziger Jahre bis in die Gegenwart wie eine schwankende Brücke verknüpft: Vom mystischen Country Blues zu der Urbanität des Jazz, von der harten Beat Poesie zu der wehmütige Selbstreflexion. Ein Mark Twain und gleichzeitig ein Willie Dixon, mit Chico Marx auf dem Rücksitz, der ständig weiss wo's langgeht und James Stewart am Steuer.»

Selbstironischer Blick aufs Älterwerden

Die Überzeugungsarbeit Henrys hat sich auf jeden Fall gelohnt: Das neue Album ist erstklassig! Schon die erste Nummer «My Brain», auf der Melodie des Blues-Klassikers «My Babe» fussend, lässt einen schmunzeln, wie selbstironisch und lässig er mit dem Verlust geistiger Fähigkeiten im Alter umgeht: «My brain is always ticking/ my brain/ my brain is always ticking/ as long as I am alive and kicking... my brain is losing power/ my brain/ my brain is losing power/ 1200 neurons every hour».

Diese Lockerheit durchzieht das ganze Album auf eine unwiderstehliche Art. Nächstes Beispiel: Auf «Modest Proposal» gibt er seinen Kommentar zur steigenden Beliebtheit und Radikalisierung der Religionen zum Besten: «Let's give god a vacation...He gave us the power to reason, just trying to show us the way/So let's let Him go for a season, and start making sense today».

Unaufdringlich, cool swingende Hausband

Wunderbar gelungen ist auch «Everybody Thinks You're An Angel», wo auch die Musiker, quasi die Hausband des unabhängigen Blueslabels «Anti», die Henry Mose Allison zur Seite gestellt hat, gut zur Geltung kommen. Jay Bellerose (dr, perc), Greg Leisz (g, Weissenborn Hawaii-Gitarre, mandola), David Piltch (b) plus Walter Smith III (ts) und Anthony Wilson (g) swingen unaufdringlich und ganz cool mit Mose.

«The Way Of The World» lohnt sich für jeden der Country, Blues, Soul oder Jazz mag. Mose Allison swingt immer noch und ihm zuzuhören bereitet grösstes Vergnügen.


Felix Steinbild, Berlin (Quelle: news.ch)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=440889
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