Montag, 15. März 2010 / 15:42:25
![](/img/1pix_transparent.gif)
Bundesratsparteien kritisieren Millionensaläre
Bern - Die Bundesratsparteien haben die Millionensaläre für die UBS-Spitze erwartungsgemäss scharf kritisiert. Als besonders stossend empfinden SVP und SP Abgangsentschädigungen.
FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli zeigte sich erstaunt. Als Bürger finde er diese Löhne unglaublich hoch, sagte Pelli gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Als Politiker habe er Mühe dies zu verstehen, brauche aber Zeit, um den Sachverhalt zu prüfen. Er vermute, dass die Entschädigungen von der Finanzmarktaufsicht (FINMA) abgesegnet worden seien.
SVP-Präsident Toni Brunner kritisierte auf Anfrage die «mehr als fragwürdig hohen UBS-Vergütungen» angesichts eines Geschäftsjahres mit immer noch immensen Verlusten. Lamentieren nütze aber Nichts, jetzt müsse gehandelt werden, sagte Brunner. Die «Nagelprobe» finde am Mittwoch im Parlament statt, wo über Vorschläge im Rahmen des direkten Gegenvorschlages zur Minder-Initiative abgestimmt werde.
Debatte um variable Lohnbestandteile
Die SVP fordere bei grossen Finanzdienstleistern, dass an der Generalversammlung auch über variable Lohnbestandteile inklusive Boni abgestimmt werde, sagte Brunner. Der relativ grosse Betrag der 2009 bei der UBS an ehemalige Verwaltungsratsmitglieder bezahlt worden sei, ist der SVP ebenfalls ein Dorn im Auge. Ihr Vorschlag zielt auf einen generellen Verzicht auf Abgangsentschädigungen.
SP-Präsident Christian Levrat bezeichnete die Überweisungen an die ehemaligen UBS-Verantwortlichen Marcel Rohner und Peter Kurer als besonders stossend und verantwortungslos. In einem «ordentlichen System» hätten diese vor ein Gericht gehört. Er hätte von der UBS erwartet, dass sie diese beiden Herren anklagen würde, statt ihnen einige Millionen «unter welchem Titel auch immer» zu überweisen.
Wenig Verständnis
Auch CVP-Präsident Christoph Darbellay zeigte wenig Verständnis für die Millionenbezüge. In einem schlechten Geschäftsjahr sollten die Manager dafür geradestehen und auf Boni verzichten, sagte Darbellay.
Mit dem CVP-Gegenvorschlag zur Minder-Initiative sollten neue Leitplanken gesetzt werden. Die Aktionärsdemokratie solle gestärkt und bei Lohnexzessen die Boni zurückgefordert werden können.
tri (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
FINMA: Griffige Massnahmen für Grossbanken
Dienstag, 23. März 2010 / 12:12:32
[ weiter ]
Frühere UBS-Chefs bitten um weisse Westen
Donnerstag, 18. März 2010 / 08:09:38
[ weiter ]
Kommentar: Boni in Zeiten der Rezession
Montag, 15. März 2010 / 15:55:57
[ weiter ]
UBS verzehnfacht Löhne für die Konzernspitze
Montag, 15. März 2010 / 07:46:08
[ weiter ]
Kommentar: Parlamentarische Profilierungssucht
Freitag, 12. März 2010 / 11:28:21
[ weiter ]
CS verteidigt hohe Banker-Löhne
Sonntag, 7. März 2010 / 11:15:58
[ weiter ]
Villiger stellt sich der Debatte um die UBS
Freitag, 26. Februar 2010 / 23:08:58
[ weiter ]