Ben Hudson überzeugte vor zwei Jahren mit seiner Band Mr Hudson & The Library und dem ersten Album «A Tale Of Two Cities» mit frischen Hip Hop Beats und schönen, erdigen Brit-Pop-Melodien. Dann nahm sich Hip Hop Produzent Kanye West dem Londoner an und produzierte mit ihm sein neues Album «Straight No Chaser». Und so klingt es jetzt auch.
«Ich wollte ein Mainstream-Album aufnehmen, ohne großen Überbau oder Schnörkel», sagt Hudson. «Ich hab ganz bewusst nicht versucht, das Rad neu zu erfinden. Es ist gradlinig, ohne Firlefanz, straight eben – ‘Straight No Chaser’.»
Ja, es ist ein eingängiges Popalbum geworden mit grosszügigem Vocodereinsatz und Plastik-Synthesizerklängen, wie wir es von Kanye West kennen. Der Hip Hop Star hat dem Album einen unverkennbaren Stempel aufgedrückt.
Wer nervt mehr?
Man weiss nicht genau, was mehr nervt: Kanye Wests aufdringliche Produktion oder Hudson, der wohl glaubt, auf diesem Album alles geben zu müssen. Teilweise gut anzuhören, aber spätestens nach dem dritten Vocoderstück möchte man Mr Hudson das Ding um die Ohren hauen.
Dass Kanye West ein sich selbst überschätzender Idiot ist, der gerne anderen Leuten auf die Nerven geht, wissen wir spätestens seit seinem peinlichen Auftritt bei den MTV-Musicawards, bei denen er auf die Bühne ging und der Sängerin Taylor Swift ihren Preis zu Gunsten seiner liebsten Beyonce streiten machen wollte. Sein grösstes Kompliment ist: «Das klingt wie etwas, das aus meiner Feder stammen könnte.» (Kanye West über den Song «Anyone But Him»)
Eingängige Popsongs
«Straight No Chaser» bietet eingängige Popsongs, einfache Mitsing-Hymnen, wie zum Beispiel dem mit Glam-Elementen durchsetzten «White Lies», der Electro-Hymne «Knew We Were Trouble», dem Beziehungsdrama «Stiff Upper Lip», der Gospel-Nummer «Lift Your Head» oder auch der tröstlichen Ballade «Time».
«Ich denke, dass wir momentan in einer sehr guten Zeit für Popmusik leben», sagt Mr Hudson. «Weil inzwischen alle auf Genres scheissen, es keine klaren Trennlinien zwischen HipHop und Gitarrenmusik mehr gibt. Alle wollen alles auf einmal präsentiert bekommen. Es geht nur um die Highlights aus den unterschiedlichen Welten, und sie wollen es kurz und knackig, am besten in Zwei-Minuten-Häppchen, was genau mein Ding ist. Wir haben es hier mit einem Popalbum zu tun.»
Felix Steinbild, St. Gallen (Quelle: news.ch)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=417960
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