Samstag, 1. August 2009 / 22:41:53
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Merz spricht Menschen in der Krise Mut zu
Zürich/Wald - Bei hochsommerlichem Wetter hat die Schweiz ihren Nationalfeiertag begangen. Die Wolken am Wirtschaftshimmel wären bei Cervelat und Feuerwerk glatt in Vergessenheit geraten, hätten nicht die Festredner landauf landab daran erinnert.
Es sei nicht allen zum Feiern zu Mute, sagte Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in seiner Radio- und Fernsehansprache. Die Arbeitslosigkeit sei ungewohnt hoch. Nun brauche es wieder mehr Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft, der Sozialstaat dürfe nicht überfordert werden. Merz schlug auch selbstkritische Töne an: «Wir müssen eingestehen, dass wir überbordet haben», sagte er.
Die Wirtschaft rief er dazu auf, Mut und Erfindergeist zeigen. Dafür brauche es aber Taten, nicht partikuläre Forderungen von Interessenvertretern, warnte seine Ratskollegin Doris Leuthard in Zürich. Es brauche Macher, keine Mitmacher und schon gar keine Miesmacher.
Levrat: Das reicht nicht
SP-Präsident Christian Levrat äusserte dazu eine andere Meinung: In der Krise genüge es nicht, dazu aufzurufen, zusammenzurücken und den Kritikern den Mund zu verbieten. Die Schweiz brauche neue Regeln und neue Grenzen, um fortzubestehen und ihren Wohlstand zu wahren.
Aussenministerin Micheline Calmy-Rey mahnte, in der Krise bewährte Schweizer Tugenden zu pflegen: Bescheidenheit, Offenheit und Zuverlässigkeit.
Maurer: «Unsere Freiheit provoziert alle»
Bundesrat Ueli Maurer seinerseits appellierte an das Selbstbewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer: «Unsere Freiheit provoziert alle, die ihr Staatswesen weniger freiheitlich ausgestalten», sagte er bei seinen zahlreichen Auftritten in Anspielung auf die Kritik aus dem Ausland.
Mehr Menschen als für das Rütli haben sich am 1. August für ein währschaftes Buure-Zmorge entschieden: Rund 200'000 Personen liessen sich auf Schweizer Bauernhöfen mit Rösti, Ei, Hausgemachtem und frischer Milch verwöhnten.
Riesen-Fondue auf der Mont-Blanc-Brücke
Weitere 4000 Menschen genossen am Abend in Genf ein Riesen-Fondue, das auf der Mont-Blanc-Brücke angerichtet wurde. Dafür wurde im 1200-Liter-Caquelon 550 Kilo Käse in 200 Litern Wein geschmolzen. 30 Personen waren nötig, das Fondue zu rühren.
Rund 4000 Personen gingen im Bundeshaus mit der Politik auf Tuchfühlung - so viele wie nie zuvor. Im Nationalratssaal stellten sich Nationalratspräsidentin Chiara Simoneschi-Cortesi und Ständeratspräsident Alain Berset den Fragen eines interessierten Publikums.
tri (Quelle: sda)
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