Montag, 8. Juni 2009 / 22:05:50
Arcandor bekommt keine Nothilfe vom Staat
Berlin/Essen - Schwarzer Tag für Arcandor: Innerhalb weniger Stunden zerplatzten für den ums Überleben kämpfenden Handels- und Touristik-Konzerns die Hoffnungen auf Staatshilfen.
Am Vormittag wurden eine Bürgschaft sowie ein Kredit aus dem «Wirtschaftsfonds Deutschland» abgelehnt, am Nachmittag folgte die Absage des Bundes an eine Rettungsbeihilfe. Damit rückt eine Insolvenz der Arcandor AG näher.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa aus Regierungskreisen bekommt Arcandor (Karstadt, Quelle) aber eine allerletzte Frist für «einen neuen, substanziell verbesserten Antrag» auf Rettungsbeihilfen. An der Börse stürzte die Arcandor-Aktie um fast 44 Prozent ab.
Arcandor kündigte umgehend einen neuen Anlauf für den dringend benötigten Notkredit an. Die beantragte Rettungsbeihilfe über 437 Mio. Euro werde nur gewährt, wenn es über die bereits vorhandenen Zusagen weitere Beiträge gebe, teilte die Arcandor AG in Essen mit.
Banken, Vermieter und Eigentümer müssten für weitere Zugeständnisse gewonnen werden. Aus diesem Grund werde die Firmenleitung noch am Abend und im Laufe des Dienstagvormittags erneut die Gespräche mit den Beteiligten suchen.
Die Arcandor-Grossaktionäre Sal. Oppenheim und Madeleine Schickedanz seien zu einer Kapitalerhöhung von 150 Mio. Euro bereit. Wie aus Kreisen Berlin am Abend verlautete, erfüllt dies aber in keiner Weise die vom Bund geforderte verstärkte Beteiligung der Eigentümer.
smw (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=390076
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