Sonntag, 7. Juni 2009 / 14:06:48
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Krisengespräch zu Arcandor-Rettung geplant
Essen/Düsseldorf - Bei den fieberhaften Rettungsversuchen für den deutschen Handels- und Touristikkonzern Arcandor zeichnet sich immer stärker ein Zusammengehen mit den Kaufhof-Warenhäusern des METRO-Konzerns ab.
Arcandor schloss eine solche Lösung vor einem möglicherweise entscheidenden Krisengipfel nicht mehr aus, strebt aber auch dann noch staatliche Hilfen an.
Der Konzern warnt, dass er sofort Insolvenz anmelden müsse, wenn die Bundesregierung den beantragten Notkredit von 437 Mio. Euro am Montag ablehne.
Eine Lösung in Richtung Deutsche Warenhaus AG mit dem METRO-Konzern sei eine Möglichkeit, eine der Voraussetzungen für Staatsbürgschaften oder Rettungsbeihilfen zu erfüllen, sagte Arcandor-Sprecher Gerd Koslowski. Man dürfe aber nicht vergessen, dass Arcandor 20'000 Menschen im Versandhandel beschäftige: «Auch für sie tragen wir Verantwortung.»
Merkel ist skeptisch
Zu dem Krisengespräch treffen sich Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick, METRO-Chef Eckhard Cordes, der Deutschlandchef der Investmentbank Goldman Sachs, Alexander Dibelius, sowie der Arcandor-Verwaltungsratspräsident Friedrich Carl Janssen, der den Arcandor-Grossaktionär Sal. Oppenheim vertritt. Genauer Ort und Zeitpunkt des Treffens wurden zunächst geheim gehalten, dem Vernehmen nach findet es in München statt.
Die Chancen auf Staatshilfen stehen für Arcandor unterdessen schlecht. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich am Wochenende erneut skeptisch.
«Wir können nicht zulassen, dass der Steuerzahler dafür einspringen muss, dass andere eine Misswirtschaft betrieben haben und heute nicht für den Schaden eintreten wollen», sagte sie bei einer Wahlkampfveranstaltung in Heidelberg. Am 12. Juni läuft ein 650-Millionen-Euro-Kredit an Arcandor aus. Spätestens bis dahin muss eine Lösung stehen.
fkl (Quelle: sda)
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