Sonntag, 10. Mai 2009 / 19:53:55
Saakaschwili will politische Gegner treffen
Tiflis/Moskau - Der georgische Präsident Michail Saakaschwili hat nach vierwöchigen Protesten der Opposition den Forderungen nach Gesprächen mit Regierungsgegnern nachgegeben.
Beide Seiten hätten Berichte über ein geplantes Treffen an diesem Montag in der Hauptstadt Tiflis bestätigt, meldeten georgische Medien übereinstimmend.
Am Samstag hatten in Tiflis erneut mehr als 10'000 Demonstranten gegen einen «autoritären Amtsstil» von Saakaschwili protestiert und seinen Rücktritt gefordert. Die Regierungsgegner geben ihm unter anderem die Schuld am August-Krieg mit Russland. Der Präsident will seine Amtszeit bis 2013 erfüllen.
An dem geplanten Treffen im Innenministerium wollen für die Opposition unter anderem der frühere Präsidentschaftskandidat Lewan Gatschetschiladse und Ex-UNO-Botschafter Irakli Alasania teilnehmen.
Zusammenkunft sei «sinnlos»
Hingegen lehnt die einflussreiche Ex-Parlamentspräsidentin Nino Burdschanadse das Angebot des Staatsoberhauptes ab. Eine solche Zusammenkunft sei «sinnlos», da die Regierungsgegner kein Mandat für Verhandlungen besässen, sagte die frühere politische Weggefährtin von Saakaschwili.
Politische Beobachter in Tiflis äusserten sich skeptisch über die Erfolgsaussichten des Treffens. Möglicherweise ändere der Präsident nur die «Taktik», um in westlichen Augen besser dazustehen.
Die Opposition hatte ihre Dauerproteste vor mehr als einem Monat, am 9. April, begonnen. In Tiflis waren erst in der vergangenen Woche bei Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten mehr als 30 Menschen verletzt worden.
li (Quelle: sda)
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