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Aarhus - Sonneneruptionen sind nichts ungewöhnliches. Meist bemerkt man sie auf der Erde nur als Polarlichter, sie können aber auch Funk und Stromversorgung stören. Forscher berichten nun, dass die Sonne wohl auch zu weitaus heftigeren Eruptionen in der Lage wäre.
Ein Wissenschaftlerteam unter Leitung der dänischen Aarhus Universität hat die Entstehung sogenannter «Superflares», gewaltiger Eruptionen auf Sternen, untersucht. Aus ihren Analysen schliessen sie, dass solche Super-Sonnenstürme auch bei unserem Zentralgestirn nicht auszuschliessen sind. Das teilte die Aarhus Universität am Donnerstag mit.
Der stärkste beobachtete Sonnensturm erreicht Anfang September 1859 die Erde. Selbst so weit südlich wie Kuba und Hawaii waren damals Polarlichter zu sehen. Starkströme schossen durch Telegrafenleitungen, Telgrafenpapier ging in Flammen auf. Eisbohrkerne aus Grönland zeugen davon, dass die Ozonschicht durch den Ansturm geladener Teilchen in Mitleidenschaft gezogen wurde.
10'000 mal stärker
Laut amerikanischer Weltraumagentur NASA entging die Erde im Jahr 2012 knapp einem weiteren solchen Sonnensturm. Diese Ereignisse waren jedoch nichts im Vergleich zu dem, was einige andere Sterne ausstossen: Superflares können über 10'000 mal stärker sein.
Sonnenstürme entstehen, wenn Magnetfelder auf der Sonnenoberfläche kollabieren und grosse Mengen Energie abstrahlen. Das Forscherteam um Christoffer Karoff von der Aarhus Universität untersuchte mit Hilfe des Guo Shou Jing Teleskops in China die Magnetfelder auf fast 100'000 Sternen, um die Entstehung von Superflares zu ergründen.
Ihren Befund veröffentlichten sie nun im Fachjournal «Nature Communications»: Generell haben Superflare-Sterne stärkere Magnetfelder als die Sonne. Es sei also unwahrscheinlich, dass unser Zentralgestirn Superflares erzeugt. Ganz ausschliessen lässt es sich aber nicht.
Hinweise auf kleinen Superflare
Denn immerhin zehn Prozent der untersuchten Superflare-Sterne hatten ebenso starke Magnetfelder wie unsere Sonne oder gar schwächere. «Das eröffnet die Möglichkeit, dass auch die Sonne einen Superflare erzeugen könnte - ein beunruhigender Gedanke», sagte Karoff gemäss der Mitteilung.
Es scheint sogar, als hätte die Sonne schon einmal einen kleinen Superflare ausgestossen, und zwar im Jahr 775 nach Christus. Zumindest weisen Baumringdaten darauf hin und nun auch die Ergebnisse der Forschenden um Karoff. Diese Eruption war demnach etwa zehn bis hundertmal stärker als die grössten Sonnenstürme der jüngeren Vergangenheit.
Den Wissenschaftlern zufolge könnte ein solch kleiner Superflare etwa einmal pro Jahrtausend auftreten. Da nur ein Bruchteil der Sonnenstürme überhaupt die Erde trifft, ist die Wahrscheinlichkeit allerdings sehr gering, dass die Erde durch eine solare Supereruption zu Schaden kommt.
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