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Der Landeplatz Abydos hat eine feste Oberfläche.

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Donnerstag, 30. Juli 2015 / 20:37:57

Komet Tschuri verändert sich stärker als gedacht

Bern/Köln - Neue Forschungsresultate liefern weitere Überraschungen über den Kometen Tschuri: Er besitzt viele organische Moleküle und einen harten Kern, was darauf hindeutet, dass er sich stärker verändert hat als angenommen.

«Die Verfestigung des Materials deutet auf Prozesse hin, die den Kometen nachhaltig verändert haben oder immer noch verändern», sagte Karsten Seiferlin von der Universität Bern in einer Mitteilung der Hochschule vom Donnerstag. Dies sei für die Kometenforschung eine bedeutsame Erkenntnis.

«Man nahm ursprünglich an, dass Kometen sich seit ihrer Entstehung vor rund 4,5 Milliarden von Jahren praktisch nicht verändert haben und somit Aufschluss über die Bildung von Planeten und Kometen geben würden», erklärte der Planetologe. Die jüngsten, nun im Fachjournal «Science» veröffentlichten Resultate zeigten aber, dass man die Möglichkeit von Veränderungen berücksichtigen müsse.

Erfolglose Bohrung

Einen direkten Beweis für die harte Schicht lieferte das Instrument MUPUS auf der Landeeinheit Philae, die am 12. November 2014 auf dem Kometen aufsetzte und nach zwei Hüpfern zum Stillstand kam. MUPUS, dessen Projektleiter Seiferlin bis 2002 war, sollte einen 35 Zentimeter langen, mit Temperatursensoren versehenen Stab in den Boden schlagen.

Doch auch bei maximaler Hammerkraft konnte der Stab nicht in die Kometenoberfläche dringen. Die unerwartete Härte könnte sowohl kürzlich zurückliegende Gründe haben, etwa die Sonnenstrahlung, als auch solche, die mit der Entstehung des Kometen zusammenhängen. «Der Komet hatte 4,5 Milliarden Jahre Zeit, sich zu verändern», sagte Seiferlin.

67P/Tschuriumow-Gerasimenko, so sein voller Name, hält aber noch weitere Überraschungen bereit, die Wissenschaftler am Donnerstag in insgesamt sieben Artikeln in «Science» darlegten.

Viele organische Stoffe

Er enthält zum Beispiel viele organische Stoffe, wie ein Team ebenfalls mit Berner Beteiligung berichtet. Darunter auch vier, die noch nie auf einem solchen Himmelskörper gefunden wurden. Organisches Material auf Kometen ist für die Wissenschaft wichtig, denn einige Forscher glauben, dass Material von Kometen zur Entstehung des Lebens auf der Erde beitrug.

Die vier neuen Substanzen - Methyl-Isocyanat, Aceton, Propionaldehyd und Acetamid - sind recht kleine Moleküle. Alle enthalten Kohlenstoff und Wasserstoff, drei auch Stickstoff. Ein weiteres Team fand Hinweise auf grössere kettenförmige Moleküle.

Sonnenwind erreicht Komet

Weitere Nachweise von Elementen auf Tschuri lieferte das ROSINA-Messinstrument auf der um den Kometen kreisenden Rosetta-Raumsonde. Das von Berner Forschern entwickelte Gerät mass feste Elemente in der Gashülle des Kometen. Diese müssten von der Kometenoberfläche stammen, schloss das Team um Peter Wurz.

Es handelt sich um Natrium, Silizium, Kalium, Kalzium und Magnesium, alle gut bekannt aus der Meteoritenforschung. Dies bestätigte für Wurz und Kollegen, dass der Sonnenwind, ein Strom von geladenen Teilchen von der Sonne, sie herausgeschlagen haben muss, wie sie nun im Fachjournal «Astronomy&Astrophysics» berichten.

Die Häufigkeit dieser Atome entspreche dabei in etwa jener in Chondriten, der ältesten Klasse von Meteoriten. «Eine Verwandtschaft zwischen Tschuri und solchen Meteoriten ist deshalb naheliegend», sagte Wurz in einer Mitteilung.

Aufbau des Kometen

Andere Resultate in «Science» zeigen, dass Philae bei seinem ersten Auftreffen auf Tschuri wahrscheinlich auf einer weichen, körnigen Oberfläche von mindestens 20 Zentimetern Dicke landete. Die meisten Partikel auf der Region namens Agilkia hätten einen Durchmesser von höchstens einem Zentimeter.

Da Philae sich nicht festhaken konnte, gelangte das Mini-Labor mit langsamen Hüpfern auf seinen bislang letzten Landeort namens Abydos, der eine feste Oberfläche hat.

Die europäische Raumsonde Rosetta hatte das Mini-Labor Philae am 12. November 2014 nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen abgesetzt. Allerdings gelangte Philae letztlich an eine schattige Stelle - und kann nun weit weniger Sonne und damit Energie tanken als geplant.

bert (Quelle: sda)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=669396

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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