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Gabi Hildesheimer ist Geschäftsführerin von Öbu, dem Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften.


Delegierte aller Länder verhandelten in Lima, um die Weichen für das Nachfolge-Abkommen des Kyoto-Protokolls zu stellen.

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Dienstag, 27. Januar 2015 / 09:44:25

Vertrauen stärken für den Klimaschutz

Die Parteien haben bei den Klimaverhandlungen in Peru wichtige Weichen für den Weg zu einem Pariser Abkommen gestellt. Eine Annäherung der armen und reichen Länder könnte ermöglichen, alle Parteien in das neue Regime einzubinden. Der Green Climate Fund wird den Prozess unterstützen und das nötige Vertrauen schaffen.

Die Stimmung bei den diesjährigen Klimaverhandlungen in Perus Hauptstadt Lima war besser als in vorigen Jahren (siehe auch den Blogbeitrag von Tobias Schmidt). Alle Länder entsandten Delegierte, um am Nachfolge-Abkommen des Kyoto-Protokolls zu arbeiten, welches in einem Jahr in Paris verabschiedet werden soll. Die Vielfalt der Kulturen machte Hoffnung auf einen fruchtbaren, kreativen und konstruktiven Austausch. Aber leider standen sich auch in Lima zwei Blöcke gegenüber, welche statt gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, meist konfrontativ ihre jeweiligen Bedürfnisse verteidigen. Was fehlt, ist Vertrauen.

Arme und Reiche ringen um ihre Interessen

Auf der einen Seite die Gruppe G77. Sie umfasst zusammen mit China gegen 80 Prozent der Weltbevölkerung. Darunter sind die 50 ärmsten Länder mit etwa einer Milliarde Einwohnern. Diese sind oft zudem besonders vom Klimawandel betroffen.

Die Industriestaaten auf der anderen Seite verdanken ihren Wohlstand wesentlich der billigen und bisher reichlich vorhandenen Energie auf fossilen Brennstoffen. Seit Beginn der Industrialisierung laden sie die Atmosphäre mit Treibhausgasen auf. Sie tragen einen grossen Teil der historischen Verantwortung. Aber sie haben auch die Mittel, um sich den nötigen Strukturwandel zu finanzieren.

Dieser Zweiteilung hat das Kyoto-Protokoll Rechnung getragen, indem es nur von den Industrieländern Emissionsreduktionen verlangte. Unterdessen hat sich die Lage aber in vieler Hinsicht verändert:  Unter den Entwicklungs- und Schwellenländern wuchsen wahre Emissionsriesen heran. Pro Kopf verschmutzen die meisten immer noch auf bescheidenem Niveau, aber absolut gesehen - und nur das ist relevant für das Klima - belasten sie die Umwelt zunehmend stark.

Um die Situation noch zu verschärfen: Schon zwei Drittel unseres Emissions-Budgets sind aufgebraucht (Synthese des fünften Sachstandberichts des IPCC). Das Emissions-Budget ist die Gesamtmenge an CO2, die wir noch emittieren dürfen, um die Klimaerwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

Damit nun schnell die nötigen Schritte realisiert werden, die CO2-Emissionen soweit zu senken, dass wir das Zwei-Grad-Ziel einhalten, braucht es das Pariser Abkommen, welches alle Parteien einbindet. Damit das möglich wird, braucht es Vertrauen. Jedoch glauben die Entwicklungsländer nicht daran, dass die Industriestaaten ernsthafte Absichten haben, den Löwenanteil der Aufgabe zu übernehmen. Und die Industriestaaten unterstellen den Entwicklungsländern, dass sie immer mehr Geld verlangen, aber damit nicht zwingend den Klimawandel bekämpfen werden.

Der GCF - ein Zeichen des Vertrauens

Das neue Finanzierungsinstrument Green Climate Fund GCF könnte die ersehnte Wende bringen: Knapp 30 Länder haben zusammen über zehn Milliarden Dollar versprochen.  Das ist eine enorme Summe - und das ist ein hervorragender Vertrauensbeweis. Werden diese Mittel geschickt eingesetzt, kann damit die zehnfache Geldmenge mobilisiert werden. Nun sollen schnell die Projekt-Pipelines in den Ländern mobilisiert werden, um noch im kommenden Jahr mit der Projektfinanzierung zu starten.

Der GCF kann eine neue Gesprächskultur ermöglichen und das Vertrauen der Länder wieder herstellen: Die Industrieländer werden sehen, wie auch die Entwicklungsländer eine Welle wirksamer Projekte umsetzen. Die Entwicklungsländer erfahren konkret, dass Anpassungsmassnahmen und neue Technologien zur Emissionsreduktion nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die Lebensqualität sind. Es entwickelt sich ein globales Bewusstsein, dass wir gemeinsam in der Lage sind, das wohl grösste Problem der Menschheitsgeschichte zu lösen. Die Vielfalt der Kulturen kann sich fruchtbar, kreativ und konstruktiv entfalten. Die Transformation zur postfossilen Gesellschaft kommt in Schwung.

Gabi Hildesheimer (Quelle: ETH-Zukunftsblog)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=651645

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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