Dienstag, 16. Dezember 2014 / 16:15:00
Losglück? FCB vor portugiesischer Königsaufgabe
Gespannt blickte der FC Basel am Montagmittag in Richtung Nyon, wo die Auslosung der Champions-League-Achtelfinals stattfand. Der Gegner heisst FC Porto. Losglück oder übermächtiger Widersacher?
Der FC Basel trifft im Achtelfinale der Champions League auf den FC Porto. Dies hat die Auslosung am Montagmittag im UEFA-Hauptsitz in Nyon ergeben.
Möglich gewesen wären auch Gegner von einem ganz anderen Kaliber. Bayern München, FC Barcelona und Borussia Dortmund - um nur einige von ihnen zu nennen. Geworden ist es aber wie erwähnt Porto, der Klub von der iberischen Halbinsel.
Möglicherweise ein Glückslos
Wohl ein Widersacher auf Augenhöhe. Losglück also für den FCB? Schwer zu sagen. Wenn sich die «Bebbi» gegen die Portugiesen tatsächlich durchsetzen, wird man definitiv von einem Glückslos sprechen. Sollte der Schweizer Branchenleader jedoch scheitern, wird es vermutlich bedauert, dass man nicht gegen einen ganz Grossen ausgeschieden ist.
So wirklich schlau sind wir also erst nach der Austragung der beiden Partien. Vorab vergleichen wir die beiden Vereine aber schon mal.
Soziale Medien
Facebook: Zum Glück wird die Begegnung nicht auf der sozialen Plattform entschieden. Mit über 2,5 Mio. Fans erfreut sich der FC Porto fast an doppelt so vielen wie der FC Basel (rund 1,36 Mio.).
Twitter: Noch drastischer ist der Unterschied zwischen den beiden Teams auf Twitter. Hier folgen dem Spitzenteam aus Portugal über sechsmal mehr Follower als dem Serienmeister aus der Schweiz.
Die Kader
Marktwert: Auch in Sachen Mannschaftswert hat «Rotblau» gegen die «Drachen» nicht den Hauch einer Chance. Während die Kicker vom Rheinknie über einen Marktwert von 48,6 Millionen Euro verfügen, sind die Stars des FCP stolze 197,5 Millionen Euro wert.
Starspieler: Im Starspieler-Vergleich haben wir uns auf eidgenössischer Seite einen Nationalverteidiger ausgesucht und bei den Südländern einen Torjäger aus Kolumbien. Wenn es im Februar beziehungsweise März des kommenden Jahres zum Aufeinandertreffen der beiden Truppen kommt, wird beim FCB vor allem Fabian Schär (Marktwert 8 Mio. Euro) gefordert sein. Grund: Porto gilt als extrem offensivstark. Dies zeigt auch die Wahl des Superstars.
Jackson Martinez ist der Torschütze vom Dienst und mit 30 Millionen Euro Marktwert ein nettes Sümmchen wert. Seine Qualitäten sind unbestritten, weshalb es nicht wundert, dass etliche Klubs (vor allem aus der Premier League) hinter dem Nationalstürmer her sind.
Wer weiss, vielleicht entschliesst sich der Knipser im Winter zu einem Wechsel. Traurig wären die «Bebbi» darüber mit Sicherheit nicht.
Umfeld
Stadien: Die Frage nach dem Wo (finden die Spiele statt) ist schnell beantwortet. Das Hinspiel geht am Mittwoch, 18. Februar im St. Jakob-Park zu Basel über die Bühne. Dann machen 36'000 Fussballverrückte das «Joggeli» zum Tollhaus. Der FC Porto darf sich schon jetzt auf einen heissen Tanz freuen.
Am Dienstag, 10 März erfolgt im Norden Portugals das Rückspiel und gibt letzten Aufschluss über Weiterkommen und Ausscheiden. 50'399 Fans werden im Estadio do Dragão einheizen.
Historie
Meistertitel: In Sachen Meistertitel sind beide Teams gut ausgestattet. In Basels Vita stehen 17 und in jener von Porto mit 27 sogar nochmals zehn mehr. Rekordmeister ist aber weder der FCB noch der FCP. Landesintern haben GC (27) und Benfica Lissabon (33) die Nase vorne.
Momentaufnahme
Das Jetzt: Während «Rotblau» bislang fast immer das Nachsehen hatte, kommt jetzt endlich noch ein Punkt, der für Streller und Co. spricht. Im Gegensatz zu Porto ist der FC Basel aktueller Titelträger in der heimischen Meisterschaft und führt die Tabelle auch jetzt wieder an (Porto liegt auf Platz 2).
A-Nationalspieler: Tatsächlich, der Schweizer Liga-Krösus hat in seinem Kader mehr A-Nationalspieler als der FC Porto. 15 sind es an der Zahl. Doch die Portugiesen liegen mit 13 knapp dahinter. In Sachen Erfahrung bewegt sich Basel aber sicherlich auf Augenhöhe.
Fazit: Alles ist möglich! Freuen wir uns im kommenden Frühling auf zwei packende Begegnungen und im Idealfall erneut auf ein «rotblaues» Fussballwunder.
Pascal Dörig (Quelle: fussball.ch)
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