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Das Sternbild Orion mit Beteigeuze (Pfeil) lässt sich auch von ungeübten Beobachtern am südlichen Winter-Sternhimmel leicht ausmachen.

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Mittwoch, 8. Oktober 2014 / 12:21:01

Beteigeuze: Erde dicht bei einer Sternenexplosion

Beteigeuze ringt mit dem Tod. In Kürze wird er in Form einer gigantischen Explosion sein Ende finden. Und diese wird in unmittelbarer Nachbarschaft zur Erde stattfinden.

Der Winter kommt näher. Und damit rückt, wenn wir in klaren Nächten unsere Augen gegen Süden richten, das Sternbild Orion in unser Blickfeld. Der rötlich leuchtende linke Schulterstern davon ist Beteigeuze, ein sogenannter roter Überriese.

Und dieser Stern ist tatsächlich ein Riese: Sein Durchmesser beträgt 7 Astronomische Einheiten (AE), was rund 1 Milliarde Kilometer entspricht! Stünde Beteigeuze dort, wo unsere Sonne ist, wären wir auf der Erde und selbst der Planet Mars noch innerhalb seiner Hülle. Entspräche dieser Riesenstern einem grossen Wasserball, hätte unsere Sonne zum Vergleich die Grösse eines Stecknadelkopfes.

Supernova in unmittelbarer Nähe

Beteigeuze ist am Ende seines Lebens angelangt, ist im Begriff zu kollabieren. Er bläht sich auf und zieht sich wieder zusammen. Er pulsiert, und in Kürze wird er in einer gigantischen Explosion, einer Supernova, untergehen. Und wir auf der Erde werden bei diesem Schauspiel in der vordersten Reihe sitzen. Denn Orions Schulterstern ist bloss rund 640 Lichtjahre von uns entfernt. Kosmisch gesehen, gleich in Nachbars Garten.

Bringt diese Supernova-Explosion die Erde also in Gefahr? Die Astrophysiker beruhigen: Man errechnete, dass eine Sternenexplosion näher als 60 Lichtjahre stattfinden müsste, damit die Biosphäre unseres Planeten Schaden nähme. In diesem Fall würden die Gammastrahlen der erdnahen Supernova chemische Reaktionen in den oberen Atmosphärenschichten auslösen und damit die Ozonschicht zerstören, was dazu führen würde, dass in der Folge jegliches irdisches Leben tödlicher kosmischer Strahlung ausgesetzt wäre. Innerhalb dieses Radius ist aber kein Stern-Kandidat vorhanden, welcher uns auf diese Weise auslöschen könnte.

Hat grosser Bang bereits stattgefunden?

Während unsere Sonne noch lange Zeit Wasserstoff in Helium umwandeln wird und dabei viel Energie abgibt - eben strahlt - befinden sich Beteigeuzes thermonukleare Brennprozesse am Ende. Sein Kernbrennstoff steht kurz davor, ganz aufgebraucht zu sein. Und dem damit verbundenen Gravitationskollaps folgt die gewaltigste Explosion, die man im Universum kennt: Eine Supernova. «Kurz davor», in kosmischen Dimensionen gesprochen, kann allerdings auch «in wenigen tausend Jahren» bedeuten.

Oder umgekehrt: Beteigeuzes Explosion könnte aber auch bereits stattgefunden haben.

Nur sehen wir sie noch nicht. Denn die «Lichtstrahlen» des explodierten Riesensterns wären noch nicht bei uns angekommen. Die Lichtbotschaft wäre in diesem Fall erst unterwegs. Die Distanz zu Beteigeuze ist trotz seiner kosmischen Nähe zu uns so gross, dass sein Licht 640 Jahre braucht, bis es bei uns angekommen ist. Oder anders gesagt: Wir sehen heute Beteigeuzes Zustand, wenn wir ihn beobachten, wie er real etwa im Jahr 1374 war.

Zwei Sonnen am Himmel

Wenn aber Beteigeuze als Supernova explodiert, dann verändert dies unser bekanntes Bild des Himmels. Während Wochen sähen wir im Sternbild Orion einen Stern, der deutlich heller strahlen würde als der Vollmond. Passierte das im Winterhalbjahr, würde er nachts den Himmel derart aufhellen, dass es gar nicht richtig dunkel werden würde. Geschähe dies im Sommerhalbjahr, hätten wir tagsüber jene bekannte Situation aus dem Ende des Science-Fiction-Klassikers «2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen»: Zwei Sonnen, die uns Licht spenden. Denn die Supernova wäre wochenlang auch am Tag zu sehen. Danach ginge die Helligkeit wieder langsam zurück bis der Stern als solches für das blosse Auge am Firmament ganz verschwunden ist.

Zukünftigen Generationen würde der Orion fehlen. Unsere Nachkommen würden nur in alten Bildern und Schriften nachlesen können, wie einst das uns so bekannte Sternbild ausgesehen hat.

Alex Sutter (Quelle: news.ch)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=640544

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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