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Joachim Löw feierte bei der 7:1-Gala auch einen persönlichen Erfolg.

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Mittwoch, 9. Juli 2014 / 22:51:12

Löws Meisterstück

Während die deutsche Öffentlichkeit ihre Helden nach dem 7:1-Triumph gegen Brasilien gebührend hochleben liess, blieben die deutschen Spieler im Moment des totalen Triumphs fokussiert. Ihre Mission ist noch nicht beendet, für sie zählt nur der WM-Titel.

Am Dienstag, an diesem historischen Abend in Belo Horizonte, war alles zusammengekommen: Qualität gepaart mit Effizienz, die alte, von Kampf geprägte und von den Gegnern gefürchtete Art des deutschen Fussballs mit dem neuen, unter Joachim Löw entwickelten Spielstil, der Souplesse sowie technische und spielerische Qualität beinhaltet.

Die Partie übertraf alles bisher Dagewesene in der reich befrachteten deutschen Fussball-Geschichte, auch die glanzvollen deutschen Auftritte vor vier Jahren gegen England (4:1) und Argentinien (4:0), ja sogar die Art und Weise der drei WM-Triumphe 1954, 1974 und 1990. Noch nie in der 84-jährigen WM-Geschichte war eine Mannschaft in der letzten Phase einer Endrunde so dominant und überlegen aufgetreten wie Deutschland - und das gegen die «Seleção», die erfolgreichste und prestigeträchtigste Nationalmannschaft der Welt, in deren Land, an deren Weltmeisterschaft.

«Ihr könnt euren Kindern und Enkelkindern noch in Jahren und Jahrzehnten erzählen: Damals, 8. Juli 2014, in Belo Horizonte, ich war dabei. 7:1 gegen Brasilien», sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, als er am Dienstag nach dem Spiel beim Rückflug ins deutsche Camp nach Santo André sein Worte an die Mannschaft richtete. Die «Süddeutsche Zeitung» schrieb: «Natürlich werden sich alle auch in Jahren noch die Frage gefallen lassen müssen: Wo waren Sie während der Müller-Klose-Kroos-Kroos-Khedira-Halbzeit?» Es gibt Ereignisse im Leben, bei denen man nie vergisst, wo man sie erlebt und mitbekommen hat. Der Dienstagabend kurz vor Mitternacht wird in Deutschland als solches in die Geschichte eingehen.

Mastermind Löw

Der heroische Sieg war das Werk einer Mannschaft, die nach zehn Jahren Aufbauarbeit in Belo Horizonte ihre Meisterprüfung ablegte, geformt von Joachim Löw, der an diesem Abend auch einen persönlichen Triumph feierte. Die seit Beginn der Vorbereitung latent anhaltende Kritik am Bundestrainer hatte sich nach dem knappen Achtelfinalsieg in der Verlängerung gegen Algerien akzentuiert. Als planlos und konfus wurde damals der deutsche Auftritt bewertet, dem Team wurden mangelnde Ordnung und fehlende Ideen vorgeworfen. Im Land der tausend Experten, der unzähligen Welt- und Europameister, schienen es alle besser zu wissen als Löw. Eine Diskussion entbrannte vor allem um die Position von Captain Philipp Lahm, der von Löw erst im Viertelfinal gegen Frankreich vom zentralen Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite zurückbeordert wurde.

Zehn Tage später hat die Stimmung im Land des dreifachen Weltmeisters um 180 Grad gedreht. «Als Löws Meisterstück» wertete die «Süddeutsche» den Sieg gegen Brasilien. «Er kann sich am Sonntag nur selbst übertreffen.» Die «FAZ» schrieb vom «siebten Fussball-Weltwunder», dem Boulevard-Blatt «Bild», ansonsten nie um eine Schlagzeile verlegen, fehlten für einmal die Worte. Nicht nur die nationale, auch die internationale Presse überbot sich mit Lobeshymnen, der Superlativ hatte Hochkonjunktur. Richtig erklären vermochte das am Vortag Geschehene niemand. «Deutschland verprügelt Brasilien im tollsten WM-Spiel aller Zeiten», schrieb der englische «Daily Mirror».

Auf den Titel fokussiert

Trotz der vollbrachten Heldentat brach weder bei Löw noch bei den Spielern Euphorie aus. Die Gruppe der Hochtalentierten freute sich im Stillen und legte sogleich den Fokus wieder auf das nächste Spiel, den Final am Sonntag im Maracanã in Rio de Janeiro. «Wir sind uns schon bewusst, dass es einen ganz grossen Wurf geben kann, aber nur, wenn wir uns auf dieses Spiel nicht allzu viel einbilden», sagte Mats Hummels. Der Dortmunder Innenverteidiger, einer der besten Deutschen an dieser WM, war nach der Pause wegen einer Sehnenreizung im Knie nicht mehr aufs Spielfeld zurückgekehrt.

Vor zwölf Jahren hatte Deutschland letztmals so nahe vor dem vierten WM-Titel gestanden. Miroslav Klose war der Einzige, der bereits 2002 in Südkorea und Japan mit dabei war, als Deutschland im Final Brasilien 0:2 unterlag. Er wisse, wie sich eine Finalniederlage anfühle, es gebe deshalb keinen Grund zur Euphorie, so der 36-jährige Stürmer. «Wir alle wissen, dass wir noch nicht am Ende sind.» Mit seinem 16. WM-Treffer war Klose gegen Brasilien zum alleinigen WM-Rekordtorschützen avanciert. Der Rekord ging in der Euphorie über den Auftritt der Deutschen beinahe vergessen. Er allein hätte aber bereits gereicht, um diesen Abend im Geschichtsbuch zu verewigen.

bg (Quelle: Si)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=631725

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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