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Täglich 1.6 kg alleine in Zürich: Kokain, die Droge, die zur Schweiz passt.

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Mittwoch, 28. Mai 2014 / 11:47:49

Jeder Goldküste ihr Pülverchen

Will man wissen, wie eine Gesellschaft funktioniert, dann muss man nur ihre Kloaken untersuchen. Denn was auf der Glitzerseite des Lebens konsumiert wird, hinterlässt in der Fäkalienbrühe seine Spuren. In Zürich sind das laut einer neuen Abwasserstudie jeden Tag rund 1,6 Kilogramm Kokain.

Jeder Gesellschaft ihre Droge: Kokain passt zur Schweiz. Es ist teuer, weiss, gibt den täglichen Allmächtigkeitskick und macht das triste Leben bunter. Geht man von einem Marktpreis von 100 Franken pro Gramm aus, bedeutet dies das Wegschnupfen von sage und schreibe 160' 000 Franken für das weisse Pulver täglich. Da kommt dann im Laufe eines Jahres schon ein kleines Stück Koksstrand für die Zürcher Goldküste zusammen.

Dass der Drogenkonsum und die Zusammensetzung der verschiedenen Drogen viel über die Wirtschaftskraft und die Stabilität einer Gesellschaft aussagen, zeigt ein Blick ins Troika-gebeutelte Griechenland. Denn dort, am unteren Ende der Drogen-Skala, ist im Unterschied zur idyllischen Grossfinanzsnifferei des Heidi-Landes Schweiz nicht das teure Edelpulver aus Kolumbien die Droge der Wahl, sondern Chrystal Meth. Kokain leisten können sich in Griechenland nur noch dieselben Arschlöcher, die das Land in den finanziellen Ruin und in den Korruptionssumpf getrieben haben. Chrystal Meth ist der Alptraum, der aus Menschen in kürzester Zeit Zombies macht. Nach ganz wenigen Einnahmen ist nicht nur die totale Abhängigkeit von der Droge, sondern auch ein biologischer und psychischer Verfall festzustellen. Meth-Konsumentinnen kümmern sich nur noch um die Beschaffung der Droge und prostituieren sich zu jedem Preis und zu jeder Bedingung. Die Neuansteckung durch HIV beispielsweise hat sich seit dem Zusammenfallen von gestiegenem Meth-Konsum und der Finanzkrise in Griechenland verdoppelt, doch dazu wird selbstverständlich nie eine europäische Studie finanziert.

1.6 Kilogramm Kokain in Zürich pro Tag machen europaweit Schlagzeilen. 1000 Griechinnen, die jeden Tag ihren Job verlieren, nicht. Dabei könnte das eine durchaus mit dem anderen zusammenhängen, man muss nur clever genug hinsehen, Daten sammeln und endlich einen Narrativ entwickeln, der sich an politischer Gestaltungsmacht orientiert. Bret Easton Ellis hat in seinem zynischen Roman «American Psycho» schon in den 1990er Jahren die menschenverachtende Mentalität der Akteure in der Finanzwelt bitterböse aufgezeigt. Deren Gebaren wurde massgeblich von Kokainkonsum angetrieben und beeinflusst. Nach drei Linien Koks fühlt sich eben auch noch das kleinste und erbärmlichste Würstchen wie ein supergeiler Typ, der es der Welt mal so richtig zeigen kann.

Zwar meint ein Drogenexperte im «Der Bund», dass die Idee, dass «bestimmte Berufsgruppen» (sprich Banker, Journis und Models) mehr koksen als andere, «ein Klischée» sei. Dies aber nur, weil man zwar den Koksgehalt im Wasser, aber nicht dessen berufliche Herkunft messen kann. Zudem, so gibt dies auch der Drogenexperte zu, könnte das Klischée, geprüft an gesundem Menschenverstand, wohl durchaus wahr sein. Doch offiziell halten sich die Drogenvermesser lieber im politischen Milligramm-Bereich auf, denn schliesslich würden sie ihren Beruf gefährden, zögen sie Schlüsse über einen direkten Zusammenhang beispielsweise von einer florierenden Finanzwirtschaft hin zum Drogenkonsum einer Gesellschaft. Wer Milliarden verzockt und ganze Länder in den finanziellen Ruin treibt, tut dies eben seltener unter dem Einfluss einer Flasche Rotwein als unter enthemmendem Kokain.

Glücklicherweise hat Zürich eine grosse und florierende Club- und Partykultur, denn der kann man nun den ganzen Kokainkonsum prima unterschieben. So bleibt die Weste der Eliten rein und unbefleckt. Schaut man aber genauer hin, dann zeigen die Statistiken blöderweise, dass der Kokainkonsum an allen sieben Tagen der Woche in Zürich annähernd gleich hoch ist, während die sogenannten Partydrogen vorwiegend am Wochenende genommen werden. Auf Partys eben. Und nicht bei der täglichen Arbeit in der Bahnhofsstrasse.

Regula Stämpfli (Quelle: news.ch)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=627423

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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