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Illegal in einem engen, finsteren und feuchten Betonkäfig.

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Freitag, 4. April 2014 / 13:40:00

Zoo weigert sich, illegal gehaltene Bären auszuhändigen

Ruse (Bulgarien) - Eine von «Vier Pfoten» für vorgestern geplante, mit dem bulgarischen Umweltministerium abgestimmte Überführung zweier illegal gehaltener Bären in ein artgemässes Gehege in Bulgarien ist im letzten Moment geplatzt. Die internationale Tierschutzorganisation wird weiter dafür kämpfen, eine tiergerechte Lösung für die Geschwisterbären Standy und Boyka zu finden.

Die beiden Bären werden illegal in einem engen, finsteren und feuchten Betonkäfig in einem Mini-Zoo im Lesopark Lipnik in der Nähe der Stadt Ruse (Nordbulgarien) gehalten. Sie stehen in ihrem eigenen Urin und haben daher chronisch entzündete Augen und Nasenschleimhäute, sind fehlernährt und zeigen aufgrund der Enge des Käfigs massive Verhaltensstörungen. Der Zoo hat nach EU-Recht seit Jahren keine Lizenz mehr zur Haltung der Bären. Innerhalb einer Übergangsfrist hatte deshalb das Umweltministerium die Stadt Ruse mehrmals aufgefordert, die Haltungsbedingungen erheblich zu verbessern - jedoch ohne Erfolg.

Aufgrund dessen hatte das Ministerium geplant, Standy und Boyka zu beschlagnahmen und «Vier Pfoten» darum gebeten, die Bären gleich nach der Konfiszierung zu übernehmen. Da die Kapazitäten im «Vier Pfoten» Tanzbärenpark Belitsa derzeit ausgeschöpft sind, ist die Tierschutzorganisation eine Kooperation mit dem Zoo Dobrich eingegangen, dem einzigen Zoo in Bulgarien, der über eine Bärenfreianlage verfügt, die den hohen Qualitätsstandards entspricht. «Vier Pfoten» hatte mit dem Umweltministerium vereinbart, die beiden Bären am 2. April in den Zoo Dobrich zu überführen.

Ein Experten-Team war schon mit zwei Bärenambulanzen und der tierlieben deutschen Schauspielerin Katerina Jacob auf dem Weg nach Ruse, als es völlig überraschend darüber informiert wurde, dass aus unerfindlichen Gründen der Stadt Ruse vom Umweltministerium eine weitere Übergangsfrist von einem halben Jahr gewährt wurde, um eine grössere und bessere Anlage zu bauen. «Es ist aufgrund der Gesetzeslage völlig unverständlich, dass das Umweltministerium abermals eine Übergangsfrist gewährt», erklärt Carsten Hertwig, Leiter der Bärenprojekte bei «Vier Pfoten». «Im Übrigen glauben wir nicht daran, dass die Stadt Ruse nun plötzlich und innerhalb kurzer Zeit ein bärengerechtes Gehege bauen wird. Wir erwarten vom Umweltministerium, dass es die Einhaltung des EU-Gesetzes durchsetzt und werden uns weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Standy und Boyka endlich ein artgemässes Zuhause bekommen.»

Fünfstündige Verhandlung mit dem Bürgermeister

«Vier Pfoten» forderte vorgestern in einer fünfstündigen Verhandlung den Bürgermeister von Ruse und Mitarbeiter des Umweltministeriums auf, das Wohl der Tiere in den Vordergrund zu stellen und sie endlich aus ihrer katastrophalen Haltung zu befreien. Katerina Jacob, die eigentlich bei der Rettung der Bären tatkräftig mit anpacken wollte, bot während der Verhandlung spontan der Stadt Ruse an, den Bau eines neuen, schönen Geheges mit einer grosszügigen Spende zu unterstützen, unter der Bedingung, dass die Bären während des Baus in der Obhut von «Vier Pfoten» sind. Dies lehnte der Bürgermeister rigoros ab. Die anwesende Bürgermeisterin von Nikolovo attackierte die Schauspielerin verbal, die daraufhin unter Protest die Versammlung verliess. Schon vor der Zusammenkunft hatte ein lokaler Journalist sich Zugang erschlichen und auf äusserst aggressive Weise Fragen gestellt.

«Die Bären sind in so schlechtem Zustand, dass man sofort handeln müsste», betont Katerina Jacob. «Die Argumentation des Bürgermeisters von Ruse, die Kinder des Ortes würden weinen, wenn ihnen die Bären entzogen würden, ist an den Haaren herbeigezogen. Es treibt einem die Tränen in die Augen, diese armen Tiere in ihrem engen Käfig zu beobachten. Politische Aktionen werden auf dem Rücken der Bären ausgetragen. Alle Angebote unsererseits wurden abgelehnt, aber ich persönlich werde nicht aufhören, für die Rechte der Tiere zu kämpfen.»

Europäische Zoo-Richtlinie

Seit 2005 müssen alle Zoos in den EU-Mitgliedstaaten die grundlegenden Anforderungen der Europäischen Zoo-Richtlinie 1999/22/EC (RICHTLINIE 1999/22/EG DES RATES vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos) erfüllen und eine Reihe von Massnahmen ergreifen, um ihre Haltungsbedingungen zu verbessern. Bulgarien wurde im Jahr 2007 EU-Mitglied, und daraufhin mussten alle bulgarischen Zoos ihre Haltungsbedingungen an die Anforderungen der Zoo-Richtlinien anpassen, um eine Betriebserlaubnis zu erhalten. Der Zeitraum für die Verbesserungen wurde von der EU auf fünf Jahre festgelegt. 2013 lief die Frist ab.

In Bulgarien leben etwa 40 Bären illegal in Zoos. «Ich wundere mich schon sehr, wie lange illegale Bärenhaltung in Bulgarien toleriert wird», betont Carsten Hertwig. «Wenn man ein Auto ohne Führerschein fährt und von der Polizei erwischt wird, bekommt man ja auch keinen Aufschub, sondern eine Strafe.»

 

li (Quelle: Vier Pfoten)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=622001

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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