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Donnerstag, 13. März 2014 / 08:14:00
Tamedia im Digitalgeschäft stark
Zürich - Der Medienkonzern Tamedia setzt seine Hoffnungen ins digitale Geschäft: Weil das Printgeschäft zunehmend schlechter läuft, sollen digitale Angebote die Lücke füllen. Trotz mehrerer Ankäufe ist dies im vergangenen Jahr aber noch nicht gelungen.
Der Reingewinn ist um 14,4 Prozent auf 119,1 Millionen Franken gesunken. Der Umsatz konnte im Jahr 2013 zwar um 5 Prozent auf 1,069 Milliarden Franken gesteigert werden. Dies aber nur, weil Tamedia im Digitalgeschäft auf Einkaufstour ging - etwa mit Plattformen wie Starticket, jobs.ch und FashionFriends.
Der operative Gewinn mit diesen Angeboten konnte im vergangenen Jahr fast verfünffacht werden und ist mit 56,7 Mio. Franken inzwischen fast so hoch wie jener des nationalen Printgeschäfts. Ohne die Digital-Zukäufe wäre der Umsatz des Konzerns um 4 Prozent gesunken, wie Tamedia-Unternehmenschef Christoph Tonini an der Medienkonferenz vom Donnerstag ausführte.
Zugelegt hat auch die digitale Werbung: Im vergangenen Jahr erzielte Tamedia in dieser Sparte bereits einen Umsatz von 233 Mio. Franken. Im Vorjahr waren es noch 144 Mio. "Die digitale Werbung ist die Säule, die am schnellsten wächst", sagte Tonini.
Wegbrechende Print-Werbeeinnahmen
Sorgen bereiten Tamedia hingegen die wegbrechenden Werbeeinnahmen im Printbereich. Selbst bei erfolgreichen Titeln wie "20 Minuten" oder "Annabelle" ist der Rückgang mittlerweile deutlich spürbar. Die Printwerbung im gesamten Konzern sank im vergangenen Jahr um 11,2 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet Tamedia mit einem weiteren Rückgang um etwa 7 Prozent.
Die sinkenden Werbeeinnahmen tragen dazu bei, dass Tamedia mit gedruckten Zeitungen und Zeitschriften immer weniger verdient: Im regionalen Printgeschäft - dazu gehören die Tageszeitungen - sank der Betriebsgewinn um 12,2 Prozent und erreichte noch 80,9 Mio. Franken. Im nationalen Printgeschäft - dazu wird unter anderem die "SonntagsZeitung" gezählt - waren es mit nur noch 59,5 Mio. Franken sogar 38,5 Prozent weniger.
Bezahlschranke hat grösste Priorität
Eine der grössten Prioritäten im laufenden Jahr liegt für Tamedia denn auch im digitalen Bereich: die Einführung der Bezahlschranke für die Nachrichtenplattform Newsnet. Sie wird am 31. März im Laufe des Nachmittags hochgezogen.
Der Verlag setzt dabei auf das sogenannte "Metered Model", bei dem eine gewisse Anzahl Artikel kostenlos bleibt. Im Falle des Newsnet-Verbunds, zu dem unter anderem die Online-Auftritte von "Tages-Anzeiger" und "Berner Zeitung" gehören, werden voraussichtlich 10 bis 15 Texte gratis zu lesen sein. Wer mehr lesen will, muss sich registrieren und zahlen. Damit entspricht die Tamedia-Paywall dem Modell der "Neuen Zürcher Zeitung".
Wie Tamedia-Chef Tonini erklärte, wird die Paywall bei den verschiedenen Redaktionen aber unterschiedlich ausgestaltet. So sei es beispielsweise möglich, dass eine Lokalzeitung alle ihre Eigenleistungen kostenpflichtig mache. Man werde das Modell zudem laufend anpassen - abhängig davon, wie Werbemarkt und Leser reagieren.
Die Leser können künftig zwischen fünf verschiedenen Abonnementen wählen, die zwischen 23 und 69 Franken pro Monat kosten. Tamedia investiert 3 Millionen Franken in die Paywall-Technologie. Gleichzeitig mit der Einführung der Bezahlschranke erhalten die Nachrichtenplattform und die App ein neues Layout. Bei den Westschweizer Titeln folgt die Paywall im zweiten Halbjahr.
bg (Quelle: sda)
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