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Samstag, 9. November 2013 / 17:53:59
Dortmund droht heikle Phase - Enttäuschung in Wolfsburg
Drei Tage nach dem 0:1 gegen Arsenal hat Dortmund auch in der Liga eine empfindliche Niederlage erlitten. Der BVB unterlag in Wolfsburg 1:2 und ist nach zwölf Runden bereits vier Punkte hinter dem Titelhalter Bayern klassiert.
Derweil der westfälische Herausforderer in der Bundesliga den zweiten Fehltritt der Saison zu verkraften hatte, erfüllte München im einseitigen Derby gegen Augsburg (3:0) ohne das geringste Problem alle (Rekord-)Vorgaben. Jérôme Boateng dämmte den Widerstand des Aussenseiters mit seiner Torpremiere nach lediglich 238 Sekunden bei erster Gelegenheit nachhaltig ein.
Der Rest war ein längerer, aber unspektakulärer Monolog des Leaders, bis der (nächste) Eintrag ins Geschichtsbuch der Bundesliga amtlich war- der Triple-Gewinner blieb in der Meisterschaft zum 37. Mal in Folge ungeschlagen und ist ab sofort alleiniger Rekordhalter. Seit dem letzten Oktober stellt der FCB die Konkurrenz vor nahezu unlösbare Probleme: 31 Siege und sechs Remis sind der statistische Beleg der imposanten Dominanz.
Dortmunder in Rage
Im Fern-Duell der Liga-Kolosse haben nur die Bayern kräftig gepunktet. Dem BVB droht hingegen auf den wichtigsten beiden Bühnen die grosse Tristesse. Seit dem 0:1 zu Hause gegen Arsenal ist das vorzeitige CL-Out nur noch mit einem Kraftakt abzuwenden. Und Tagesgeschäft muss sich der gelb-schwarze Riese nun womöglich eher früher als später mit einer äusserst delikaten Situation beschäftigen.
Im letzten Spiel vor dem Gipfel gegen Bayern (23. November) handelte sich der BVB eine ausserplanmässige Enttäuschung ein - anders ist das 1:2 gegen Wolfsburg nicht zu werten, das mit nunmehr vier Siegen in Folge zwar eine klare Aufwärtstendenz vorzuweisen hat, aber aufgrund der letzten Spielzeiten nicht (mehr) zu den Tenören der Liga zählt und in einer Umbruchphase steckt.
Unmittelbar vor der Pause hatte sich Dortmund dank einem Freistoss-Treffer von Reus einen vermeintlich kursweisenden Vorteil verschafft. Innerhalb von 13 turbulenten Minuten sorgte der VfL für den Umschwung. Zunächst drehte Ricardo Rodriguez eine Freistossflanke direkt ins Tor, ehe Ivica Olic ein wunderbares Solo mit einem Traumtor abschloss.
Auf das Wolfsburger Comeback reagierte Jürgen Klopps Auswahl heftig, aber weitgehend glücklos. Reus beklagte einen Pfostenschuss, Lewandowski verlangte in der Nachspielzeit vergeblich zwei Penaltys. In beiden Fällen wurde der Pole vom Schweizer Verteidiger Rodriguez touchiert. Schiedsrichter Jochen Drees hingegen übersah die Fouls des 21-Jährigen und versetzte die Dortmunder kollektiv in Rage.
Deutliche Worte von Favre
Für Nürnberg verlief der Abend in Mönchengladbach ärgerlich. Bis zur 72. Minute führte der im Championat noch immer sieglose "Club" dank Josip Drmic 1:0. Innert drei Minuten entglitt dem Tabellenletzten alles - Juan Arango traf und provozierte ein Eigentor der Franken. Nürnbergs Coach Gertjan Verbeek spielte dabei eine eher suboptimale Rolle. Er ersetzte seinen Abwehrchef Nilsson, weil er glaubte, der Schwede sei verletzt. Dem 18-jährigen Stellvertreter Niklas Stark unterliefen in der Folge diverse Fehler und der Schuss ins falsche Tor.
Zum Unvermögen kam das Pech, dass Drmic einen Ball an die Lattenunterkante (80.) setzte - womöglich prallte die Kugel sogar mit vollem Umfang hinter der Torlinie auf. Praktisch im Gegenzug sicherte Herrmann der viertplatzierten Borussia mit dem 3:1 den sechsten Heimsieg hintereinander.
In dieser Sparte ist die Equipe von Lucien Favre auf Augenhöhe mit den Bayern. Entsprechend freute sich der aktuell erfolgreichste Schweizer Trainer über den Erfolg: "Es war eng heute, aber wir kamen zurück. Den Sieg stufe ich als extrem wichtig ein für den weiteren Verlauf dieser Saison." Als ein TV-Reporter den sportlichen Wert des Kontrahenten anzweifelte, setzte Favre zum Konter an: "Wir müssen auch mal die Stärke der Konkurrenten akzeptieren. Wer das nicht sieht, ist blind und hat keine Ahnung."
Sons Triplette
Kurz vor dem Rückflug in seine Heimat - am kommenden Freitag wird er sich im Test gegen die Schweiz auf die kommende WM-Endrunde vorbereiten - demonstrierte Heung-Min Son seine internationale Top-Klasse. Im ersten Spiel seit seinem Transfer von Hamburg nach Leverkusen war der 21-Jährige mit drei Treffern und einer Vorlage an der 5:3-Demontage des HSV hauptbeteiligt. Bert van Marwijk ist noch immer damit beschäftigt, die taktischen Mängel der Norddeutschen zu beheben. Vor allem die Defensive genügt höheren Ansprüchen nicht einmal ansatzweise. 29 Gegentore hat der seit Wochen taumelnde HSV hinnehmen müssen.
Schalker "Prince" und Berliner Jubel
Während mehr als einer Stunde mühte sich der CL-Teilnehmer Schalke auf tiefem Niveau ohne Idee und Präzision ab, den Fehlstart gegen Werder zu korrigieren - bis Kevin-Prince Boateng mit zwei wuchtigen Kopfbällen die Wende inszenierte. Zusammen mit Wolfsburg hat sich S04 hinter dem entrückten Top-Trio Bayern, Dortmund und Leverkusen sowie hinter Mönchengladbach eingereiht.
Boatengs Stammverein Berlin, derzeit die Nummer 7 im Championat, liess sich in Hoffenheim trotz eines perfekten Auftakts (2:0 nach 54 Minuten) in einen ungemütlichen Zweikampf verwickeln. Die Hertha gestand Salihovic eine Doublette zu, verhinderte den totalen Umsturz aber gleichwohl. Ramos, der kaum zu stoppende Kolumbianer, entzog sich der Umklammerung der ungestümen Hoffenheimern in der hektischen Schlussphase ein zweites Mal.
Bayern München - Augsburg 3:0 (2:0)
71'000 Zuschauer (ausverkauft). - Tore: 4. Boateng 1:0. 42. Ribéry 2:0. 95. Müller (Handspenalty) 3:0. - Bemerkungen: Bayern ohne Shaqiri (verletzt), Augsburg mit Keeper Hitz.
Wolfsburg - Borussia Dortmund 2:1 (0:1)
Tore: 45. Reus 0:1. 56. Rodriguez 1:1. 69. Olic 2:1. - Bemerkungen: Wolfsburg mit Benaglio, Rodriguez und ohne Klose (Ersatz). 44. Subotic (BVB) mit Knieverletzung ausgeschieden. 72. Freistoss von Reuss gegen den Pfosten.
Schalke - Werder Bremen 3:1 (0:1)
Tore: - 22. Kroos 0:1. 64. Boateng 1:1. 85. Boateng 2:1. 91. Farfan 3:1.
Bayer Leverkusen - Hamburg 5:3 (2:1)
9. Son 1:0. 16. Son 2:0. 23. Beister 2:1. 49. Lasogga 2:2. 55. Son 3:2. 72. Kiessling 4:2. 74. Lasogga 4:3. 89. Castro 5:3. - Bemerkungen: Bayer ohne Derdiyok (Ersatz), HSV ohne Djourou (verletzt).
Hoffenheim - Hertha Berlin 2:3 (0:1)
Tore: 13. Ben-Hatira 0:1. 54. Ramos (Foulpenalty) 0:2. 70. Salihovic (Foulpenalty) 1:2. 81. Salihovic 2:2. 84. Ramos 2:3. - Bemerkungen: Berlin mit Lustenberger.
Rangliste:
1. Bayern München 32. 2. Borussia Dortmund 28. 3. Bayer Leverkusen 28. 4. Wolfsburg 21. 5. Schalke 04 20. 6. Borussia Mönchengladbach 19. 7. Hertha Berlin 18. 8. Werder Bremen 15. 9. Hannover 96 14. 10. VfB Stuttgart 13. 11. Mainz 13. 12. Hoffenheim 13. 13. Augsburg 13. 14. Hamburger SV 12. 15. Eintracht Frankfurt 10. 16. SC Freiburg 8. 17. Eintracht Braunschweig 8. 18. Nürnberg 7.
fest (Quelle: Si)
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