Dienstag, 17. September 2013 / 09:57:00
Pompeji steht vor umfangreicher Baukonservierung
Neapel - Die im Jahre 79 nach Christus von der Vulkanasche des Vesuvs verschüttete und im 18. Jahrhundert wiederentdeckte Ruinenstadt Pompeji wird im Sommer 2014 Schauplatz umfangreicher Restaurierungs- und Konservierungsmassnahmen.
Mit der Durchführung des auch als «Pompei Sustainable Preservation Project» bekannten Vorhabens sind das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto per i Beni Culturali e Monumentali in Catania, das International Center for the Study of the Preservation and Restoration of Cultural Property, das Fraunhofer-Institut für Bauphysik und die Technische Universität München beauftragt.
Weiteren Verfall verhindern
«Im Laufe der zehnjährigen Projektdauer werden wir innovative Restaurierungs- und Konservierungsmethoden entwickeln», erklärt Ibam-Direktor Daniele Malfitana. Es ginge vor allem darum, die den Witterungseinflüssen schutzlos ausgelieferte Stadt vor einem weiteren Verfall zu bewahren und für die körperliche Sicherheit ihrer jährlich 2,5 Mio. Besucher zu sorgen.
«Ausserdem soll eine neue Generation von aus verschiedenen Nationen stammenden Denkmalkonservierern herangebildet werden, die sich mit anerkannten Experten des Sektors auseinandersetzen», so der Forscher. Auf längere Sicht solle Pompeji zu einer Forschungsstelle für die nachhaltige Konservierung antiker Bauwerke werden . Die dort entwickelten Verfahren könnten dann auf andere Fundstätten übertragen werden.
Multidsizipilinäres Vorhaben
In das multidsizipilinäre Vorhaben werden aktuelles Know-how und Erkenntnisse aus den Fachbereichen Diagnostik, Bioarchäologie, Fernerkundung, Archäometrie, Bilderrestaurierung, territoriale Informationssysteme und Dokumentation einfliessen. Mit eingeplant ist auch die Einrichtung von Grünflächen, die mit den Bauwerken der antiken Fundstätte harmonieren. «Angesichts des angestrebten Vorbildcharakters soll Pompeji zu einem internationalen Kompetenzzentrum für nachhaltige Bauwerkskonservierung werden», so Malfitana abschliessend.
Das 105 Mio. Euro (ca. 129,7 Mio. Schweizer Franken) teure Projekt wird aus Mitteln der EU-Kommission und des Europäischen Regionalfonds finanziert. An der Durchführung der Arbeiten sind neben der Superintendenza Speciale per i Beni Archeologici in Neapel und dem Istituto Superiore per la Conservazione ed il Restauro in Rom auch das Deutsche Archäologische Institut in Rom sowie eine Reihe deutscher, britischer und italienischer Universitäten beteiligt.
asp (Quelle: pte)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=599765
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