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Für Jacques Rogge hängt die Bilanz mit den grossen Ereignissen zusammen.

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Emily the Strange WWE

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Montag, 19. August 2013 / 14:19:00

«Die Schweiz ist eine grosse Sportnation»

Jacques Rogges Amtszeit als IOC-Präsident endet in wenigen Wochen nach 12 Jahren. Der 71-jährige Belgier zog vor Schweizer Medien eine positive Bilanz.

Leicht verschnupft war Jacques Rogge heute Vormittag, als er die Schweizer Medienvertreter zum Abschieds-Frühstück kurz vor Ende seiner Präsidentschaft im IOC bat. Dies war aber nur die Konsequenz einer Erkältung, welche den Belgier plagt. Ansonsten war er im Luxushotel in Lausanne voll des Lobes über sein Gastgeberland der letzten zwölf Jahre: «Ich habe die Zeit in der Schweiz enorm geschätzt. Wir haben exzellente Beziehungen zu Swiss Olympic, die Schweiz hat viele grossartige Veranstaltungen durchgeführt wie die EURO 2008, viele Weltmeisterschaften und andere Grossanlässe, wie zum Beispiel die jährlichen Leichtathletik-Meetings in Zürich und Lausanne.»

Im Juli 2001 war der Belgier zum Nachfolger von Juan Antonio Samaranch gewählt worden. Seine Amtszeit wird als diejenige der Stabilität in Erinnerung bleiben, Rogge führte das IOC in ruhigere Gewässer als sein umstrittener Vorgänger. «Ich habe versucht, das IOC zu konsolidieren. Wir waren finanziell stabil, geben heute 90 Prozent unserer Einnahmen an den Sport zurück. Daneben haben wir aber auch Innovationen eingeführt wie die olympischen Jugendspiele.» Das IOC kann heute Rückflüsse in den Sport vornehmen, die rund 40 Prozent höher sind als vor der Millenniums-Wende. Es hat während der letzten Olympia-Periode, mit den Spielen in Vancouver und London, rund 4,7 Milliarden Dollar eingenommen und befindet sich auch für die Zukunft auf Kurs: «Für die Phase mit Sotschi und Rio de Janeiro rechnen wir mit etwas höheren Einnahmen.»

Alle Olympischen Spiele ein Erfolg

Alle zwei Jahre steht die Welt fast still, wenn die besten Athleten des Planeten unter den fünf Ringen um Ruhm und Edelmetall kämpfen. Für Rogge hängt die Bilanz seiner Arbeit natürlich grösstenteils mit diesen Mega-Ereignissen zusammen: «Unter meinem Vorsitz fanden je dreimal Olympische Sommer- und Winterspiele sowie zweimal Jugendspiele statt. Alle waren ein grosser Erfolg. Zudem haben wir uns stark für die Verteidigung der Werte eingesetzt und dabei zusammen mit der WADA gekämpft sowie gegen die illegalen Wetten.» Diese Wertevorstellung wurde in der letzten Dekade immer wieder einer harten Prüfung unterzogen, zum Beispiel durch die Aufdeckung des flächendeckenden Dopingsumpfs im Radsport oder die jüngste Dopingwelle unter den Spitzen-Leichtathleten. Rogge vertritt eine dezidierte Meinung zum wohl grössten Sportproblem der Gegenwart: «Jeder Fall von Doping ist eine Enttäuschung und macht mich traurig. Gleichzeitig macht es mir aber auch Mut, wenn jemand erwischt wurde, der gemogelt hat, denn es zeigt, dass das System funktioniert.»

In der Zeit von Salt Lake City bis London durfte der einstige Spitzenruderer zahlreiche schöne Momente miterleben. Zwei Ereignisse sind ihm dabei ganz besonders in Erinnerung geblieben: «Michael Phelps und sein Medaillenrekord in London sowie der erste 100-Meter-Titel von Usain Bolt. Diese beiden Männer haben die letzten zehn Jahre entscheidend geprägt.»

Übergabe in sehr gutem Zustand

Mit der Session in Buenos Aires endet in wenigen Wochen Rogges Amtszeit. Eine intensive Zeit, die ihn gefordert, aber nicht ausgelaugt hat. Seinen Gemütszustand würde er deshalb nicht mit 'erleichtert' umschreiben: «Es braucht keine Erleichterung, weil ich nie überlastet war. Mein Leben war stets eine Abfolge unterschiedlicher Phasen. Zuerst war ich Athlet und Medizinstudent, dann habe ich mit 35 aufgehört. Jetzt habe ich eine lange und erfolgreiche Funktionärslaufbahn hinter mir und gehe ohne Nostalgie. Es ist richtig, dass die Statuten respektiert werden. Natürlich hätte man alles noch besser machen können, aber ich denke, ich habe meine Aufgabe erfüllt und übergebe das IOC meinem Nachfolger in sehr gutem Zustand.»

Andere Verbände dachten in der Vergangenheit auch schon über den Wegzug aus der Schweiz nach. Beim IOC, so Rogge, gab es nie solche Pläne und, wie er beruhigend anfügt, wird es sie auch in Zukunft nicht geben: «Darüber habe ich nie nachgedacht. In zwei Jahren feiern wir unser 100-jähriges Jubiläum und wir sind sehr glücklich in Lausanne, im Kanton Waadt und generell in der Schweiz. Jeder der sechs Kandidaten für meine Nachfolge ist übrigens ebenfalls fest entschlossen, hier zu bleiben. Bester Beweis dafür sind unsere jüngsten Ausbauarbeiten.» Tatsächlich ist das IOC daran, viel in den Standort am Genfersee zu investieren. Das Umbauprojekt des olympischen Museums, welches im November abgeschlossen sein wird, schlägt mit rund 60 Millionen Franken zu Buch, weitere 80 bis 90 Millionen kostet die massive Erweiterung der IOC-Lokalitäten in Vidy, welche bis 2018 dauern wird.

Oswald kandidiert als einziger Schweizer

Mit Denis Oswald stammt einer der sechs Kandidaten für die Nachfolge Rogges aus der Schweiz. Auf die Frage, ob dieser ein guter IOC-Präsident wäre, lässt sich Rogge (natürlich) nicht auf die Äste hinaus: »Natürlich wäre er das. Ich bin überzeugt, dass jeder der sechs ein guter Präsident wäre. Alle bringen die notwendigen Qualitäten mit, haben grosse Liebe für den Sport und haben sich innerhalb des IOC schon bewährt.«

Natürlich hat Rogge auch die zuletzt allesamt erfolglosen Schweizer Versuche der Annäherung an Olympia verfolgt. Das Scheitern von Sion (gegen Turin) sowie die beiden «Nein» der Bevölkerung von Bern und Graubünden haben da und dort - auch bei intimen Sportkennern - zur Aussage geführt, die Schweiz sei keine Sportnation. Dem widerspricht der Belgier vehement: «Die Qualität der Schweizer Athleten und die Fähigkeiten in der Organisation beweisen das Gegenteil. Die Schweiz ist ja auch Heimat der meisten internationalen Verbände und hat viele einflussreiche Funktionäre wie Denis Oswald, Joseph Blatter, Gian Franco Kasper oder René Fasel. Ich bewundere aber das demokratische System der Schweiz und man muss respektieren, wenn das Volk 'Nein' sagt.» Den Umweg, der nun mit der Kandidatur für die Jugendspiele 2020 beschritten wird (Swiss Olympic wird diese Woche zwischen Luzern und Lausanne entscheiden, Red.), hält er für gangbar: «Diese Jugendspiele könnten ein sehr gutes Sprungbrett für spätere Kandidaturen sein, mit viel geringerem Budget.» Eines ist für Rogge - ob mit oder ohne Olympische Spiele - aber klar: «Die Schweiz ist eine grosse Sportnation.»

bg (Quelle: Si)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=596531

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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