Montag, 19. August 2013 / 12:50:00
Was Wanderer über Kühe wissen sollten
Zürich - Unfälle von Wanderern mit Kühen sind in den Sommermonaten keine Seltenheit. Dabei sind Kühe eigentlich äusserst friedfertige Tiere. «Vier Pfoten» gibt Tipps zur Vermeidung von Risiken und für einen maximalen Wanderspass.
Biologisch betrachtet sind Rinder Fluchttiere, die bei Gefahr weglaufen. Nur wenn es keinen Fluchtweg gibt oder sie ihre Jungtiere verteidigen, können die friedlichen Tiere mit einem Angriff reagieren.
«Kühe haben einen sehr starken Mutterinstinkt», erklärt Corinne Abplanalp, Kampagnenleiterin von «Vier Pfoten». «Daher gilt als erste Regel: Wenn Wanderer Muttertiere mit ihren Kälbern sehen, sollten sie einen grossen Bogen um die Kuh-Herde machen. Viele Zwischenfälle, bei denen Wanderer verletzt werden, hätten auf diese Weise vermieden werden können», meint Abplanalp.
Abgesehen davon hilft es, sich ein paar einfache Regeln zu Herzen zu nehmen, um eine Wanderung auch ohne unerfreuliche Zwischenfälle geniessen zu können:
Das gilt vor allem, wenn Hunde mit von der Partie sind.
Grundsätzlich sollte man markierte Wege nicht verlassen. Ist die Überquerung einer Weide unvermeidlich, rät «Vier Pfoten», sich ruhig zu verhalten, begleitende Hunde unbedingt anzuleinen und im Notfall loszulassen. Hunde stellen natürliche Feinde für Kühe dar und können deren angeborenes Abwehrverhalten auslösen, sodass eine ursprünglich friedfertige Kuh-Herde bedrohlich reagieren kann.
Auch wenn das Kälbchen noch so herzig scheint, sollte der Kontakt unbedingt vermieden werden, denn das Berühren oder Füttern des Kälbchens könnte den starken Schutzinstinkt des Muttertiers wecken. Vielmehr ist generell zu allen Tieren auf der Weide grösstmöglicher Abstand zu halten.
Lärmendes Verhalten, das Imitieren von Kuhlauten und ruckartige Bewegungen bzw. spontanes Umherlaufen sollten in jedem Fall unterlassen werden.
Die Körperhaltung der Tiere ist sehr aufschlussreich: Ein Senken des Kopfes in einer Konfrontation ist eine eindeutige Drohgebärde. In einem solchen Fall sollte man so ruhig wie möglich zurückweichen und die Weide verlassen.
Berücksichtigt man diese wenigen einfachen Verhaltensregeln, so kann ein Restrisiko, das bei einem Zusammentreffen mit Tieren nie ganz auszuschliessen ist, minimiert werden. «Ein respektvoller Zugang zur Natur und ihren Lebewesen ist jedenfalls die beste Voraussetzung für ein sommerliches Wandervergnügen», so Aplanalp.
li (Quelle: Vier Pfoten)
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