Mittwoch, 10. Juli 2013 / 17:30:00
![](/img/1pix_transparent.gif)
Teure Angelegenheit für Apple
New York - Dieses Urteil könnte das Geschäft mit digitalen Inhalten in den USA umkrempeln: Apple hat nach Ansicht einer Richterin illegal Preise für E-Books abgesprochen. Das kann teuer werden für den iPad-Konzern. Die Kunden dagegen profitieren derzeit.
Richterin Denise Cote legte ihr Urteil nach einem wochenlangen Verfahren am Mittwoch vor und folgte darin der Argumentation des Justizministeriums, dass das Verfahren angestossen hatte.
Das Ministerium hatte Apple vorgeworfen, zum Start des iPad-Tablets im Jahr 2010 zusammen mit Verlagen die Preise für digitale Bücher künstlich hochgeschraubt zu haben zum Schaden der Verbraucher.
«Apple spielte eine zentrale Rolle beim Aufbau und der Ausführung dieser Verschwörung», heisst es in dem Urteil. Die Absprachen seien nur deshalb so erfolgreich gewesen, «weil Apple sie organisiert hat».
«Sieg für Millionen Konsumenten»
Der Konzern hatte gewarnt, eine Verurteilung würde als Präzedenzfall das gesamte Geschäft mit digitalen Inhalten destabilisieren. «Diese Entscheidung ist ein Sieg für Millionen Konsumenten, die elektronische Bücher lesen», verkündete am Mittwoch das US-Justizministerium.
Die fünf involvierten Verlage waren Hachette Livre (gehört zu Lagardère), Harper Collins (News Corp.), Simon & Schuster (CBS), Penguin (Pearson) sowie der zur deutschen Holtzbrinck-Gruppe gehörende Verlag Macmillian. Sie alle hatten sich nach und nach mit der US-Justiz geeinigt und teilweise die Preise gesenkt. Apple dagegen zog ein Gerichtsverfahren vor.
Amazon war sehr günstig
Die Hintergrundgeschichte: Als Apple 2010 sein iPad auf den Markt brachte, dominierte Amazon das Geschäft mit digitalen Büchern. Der weltgrösste Onlinehändler verkaufte dabei aktuelle Bestseller für seine Kindle-Lesegeräte in den USA besonders günstig für 9,99 Dollar.
Dabei zahlte Amazon den Verlagen beim Einkauf der Titel einige Dollar pro E-Book mehr, wie aus Unterlagen zum Verfahren bekannt wurde. Die Buchbranche war dennoch unzufrieden, weil sie befürchtete, dass mit dem Verramschen ihrer Titel die Leser künftig generell niedrigere Preise erwarteten.
fajd (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Apple scheitert mit Einspruch gegen E-Book-Urteil vor Supreme Court
Montag, 7. März 2016 / 18:26:51
[ weiter ]
Amazon der Zensurverletzung beschuldigt
Montag, 14. Oktober 2013 / 20:33:03
[ weiter ]
US-Gericht verhängt Auflagen gegen Apple wegen Preisabsprachen
Freitag, 6. September 2013 / 18:40:08
[ weiter ]
Apple testet grössere Screens für iPhone und iPad
Montag, 22. Juli 2013 / 16:23:00
[ weiter ]
Apple droht Niederlage im Verfahren um E-Books
Freitag, 24. Mai 2013 / 08:31:00
[ weiter ]
Sammelklage gegen Apple zugelassen
Mittwoch, 16. Mai 2012 / 07:51:00
[ weiter ]
E-Books: EU-Untersuchung rüttelt Markt auf
Montag, 19. Dezember 2011 / 21:33:41
[ weiter ]
US-Justiz verdächtigt Amazon und Apple
Montag, 2. August 2010 / 22:25:42
[ weiter ]