Montag, 8. Juli 2013 / 07:16:00
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Steigende Zahl der Toten in Kairo
Kairo - Die Zahl der Toten bei heftigen Zusammenstössen zwischen Islamisten und dem Militär in Ägyptens Hauptstadt Kairo ist nach Angaben des staatlichen Fernsehens auf 42 angestiegen. Islamisten hatten demnach versucht, eine Militäreinrichtung am Stadtrand von Kairo zu stürmen.
Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass sich der vom Militär gestürzte Präsident Mohammed Mursi dort aufhalten könnte. Das Militär nahm nach eigenen Angaben etwa 200 Bewaffnete fest, die an dem Angriff auf einen Club der Republikanischen Garde beteiligt gewesen seien. Die Festgenommenen hätten unter anderem Schusswaffen und Brandsätze bei sich gehabt, hiess es in der Erklärung der Armee weiter.
Der Sprecher der Muslimbrüder, Gehad al-Haddad, schrieb dagegen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, Polizei und Armee hätten versucht, einen Sitzstreik der Mursi-Anhänger mit Gewalt aufzulösen. In einer Erklärung riefen die Muslimbrüder zum «Aufstand» auf.
Aus Protest gegen das «Massaker» vor dem Sitz der Republikanischen Garde zog sich die salafistische Al-Nur-Partei aus den Gesprächen über die Bildung einer Übergangsregierung zurück. «Wir haben uns dazu entschieden, uns mit sofortiger Wirkung aus den Verhandlungen zurückzuziehen», erklärte Parteisprecher Nader Bakkar am Montag im Internetdienst Twitter.
Die Al-Nur-Partei hatte am Sonntag bereits die Ernennung des Friedensnobelpreisträgers Mohammed El Baradei zum ägyptischen Übergangsregierungschef blockiert. Auch gegen den nun für den Posten ins Spiel gebrachten Experten Siad Bahaa meldeten die Salafisten Bedenken an. Sie hatten bei der Wahl im vergangenen Jahr ein Viertel der Stimmen errungen.
Al-Nur-Partei sperrt sich
Die salafistische Al-Nur-Partei sperrte sich nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Arabija auch gegen den neuen Favoriten für den Posten des Regierungschefs, den Sozialdemokraten Siad Bahaa al-Din.
Zuvor hatte die Al-Nur-Partei bereits Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei als Chef der Übergangsregierung abgelehnt. «Wir können nicht von nationaler Versöhnung sprechen und dann Mursis ärgsten Gegner zum Ministerpräsidenten machen», sagte Nader Bakkar von der Al-Nur-Partei.
Mursi hatte vor einem Jahr die ersten freien Präsidentschaftswahlen in Ägypten gewonnen. Seine Gegner warfen ihm vor, nur die Interessen der Islamisten zu vertreten und Ägyptens kriselnde Wirtschaft nicht in Gang zu bringen.
bg (Quelle: sda)
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