Donnerstag, 21. März 2013 / 10:13:00
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Barroso macht Zypern Hoffnung
Nikosia - EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat Zypern weiter Hilfe bei der Suche nach einem Ausweg aus der Finanzkrise zugesichert. «Wir haben in der Vergangenheit grössere Probleme gelöst», sagte Barroso am Donnerstag auf einer Konferenz in Moskau.
Er hoffe, dass diesmal auch eine Lösung gefunden werde. Die EU-Kommission werde Zypern weiter unterstützen. Gegenwärtig liefen Konsultationen zwischen dem Inselstaat und anderen Mitgliedern der Eurogruppe, erklärte Barroso.
Mit mehr als einem Dutzend EU-Kommissaren führt Barroso in Moskau bis zu diesem Freitag Gespräche mit der russischen Regierung. Dabei geht es auch um die Zypern-Krise. Er sei bereit, sich die Bedenken Russlands anzuhören, sagte Barroso.
Der Kommissionspräsident bestätigte, dass Russland über das Zypern-Rettungspaket der vergangenen Woche nicht vorab informiert worden sei. Der Kompromiss sei erst am Samstag zustande gekommen - ohne vorbereitete Entscheidung.
EZB garantiert Nothilfe nur bis Montag
Die Europäische Zentralbank (EZB) garantiert ihre Nothilfe für zyprische Banken nur bis kommenden Montag. Danach würden die Gelder nur noch fliessen, wenn ein Rettungsplan von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Kraft sei, der die Solvenz der Banken sichere.
Dies teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mit. Am Mittwoch hatte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen bereits davor gewarnt, dass die Notenbank Zyperns Instituten die überlebenswichtigen Hilfskredite entziehen könnte, wenn eine Einigung auf ein Rettungspaket für das Land nicht zustande kommt.
Notfallkredite dürfen nach den Regeln der EZB nur an solvente Banken vergeben werden. In Zypern wird derzeit um ein internationales Rettungspaket gerungen. Die Geldgeber verlangen vom dem Land einen Beitrag von 5,8 Mrd. Euro.
Russland wartet auf EU
Der russische Regierungschef Dimitri Medwedew hatte angekündigt, Russland wolle seine Hilfe vom weiteren Vorgehen der Europäischen Union abhängig machen. Zypern habe Russland mehrere Vermögenswerte zum Kauf angeboten, sagte der russische Regierungschef Dmitri Medwedew in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview laut der Agentur Interfax.
«Wir sind bereit, verschiedene Varianten auszuloten», antwortete der frühere Kremlchef auf die Frage, ob Russland sich auch für eine Militärbasis auf der Insel im Mittelmeer interessiere.
Der zyprische Finanzminister Michalis Sarris weilt zu Verhandlungen mit der russischen Regierung in Moskau. Bei den Gesprächen geht es auch um mögliche Kooperationen im Banken- und Erdgassektor, wie Sarris am Donnerstag sagte. Sein Land habe Russland um Hilfe gebeten. Aber jede Vereinbarung sollte auch den wirtschaftlichen Interessen Russlands genügen.
fajd (Quelle: sda)
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