Freitag, 25. Januar 2013 / 10:23:00
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Eine Erkältung kommt allmählich, eine Grippe schlagartig
Wenn in einem Büro «die Grippe
grassiert», bedeutet das schlimmstenfalls, dass viele Beschäftigte
mit Fieber und Gliederschmerzen das Bett hüten. Wer so etwas sagt,
meint aber oft auch nur, dass eine Reihe von Kollegen erkältet sind,
erklärt Anke Richter, Fachärztin für Innere Medizin und
niedergelassene Hausärztin in Bad Oeynhausen.
«Die Begriffe 'Grippe' und 'Erkältung' werden häufig verwechselt, weil einige Symptome ähnlich sind und weil auch Ärzte eine Erkältung zuweilen als 'grippalen Infekt' bezeichnen.» Eine richtige Grippe oder Influenza
verlaufe aber viel schwerer als eine normale Erkältung.
Ausruhen hält eine Erkältung klein
Ein wichtiger Hinweis, an dem auch Laien erkennen können, um
welche Art von Krankheit es sich handelt, ist der Beginn. «Eine
Erkältung fängt in der Regel allmählich an», führt die Fachärztin
aus, die auch Mitglied im Deutschen Hausärzteverband ist. Meist
beginnt es mit Niesen, die Nase läuft, dann kommen Husten und
Heiserkeit dazu. Alles zusammen kann nach einigen Tagen zu
Erschöpfung und Abgeschlagenheit führen. «Wer sich aber beizeiten
schont, viel schläft, trinkt und sich vitaminreich ernährt, kann die
Erkältung klein halten», meint Fachärztin Richter. Anders bei einer
Grippe: «Sie erfasst innerhalb weniger Stunden den ganzen Körper,
das geht von jetzt auf gleich.»
Mit einer Erkältung hat man selten Fieber
Während erkältete Patienten eher selten erhöhte Temperatur
hätten, gehöre hohes Fieber bei Grippe zum Standard, berichtet Anke
Richter: «Das kann bis 41°C gehen, begleitet von Schüttelfrost und
Schweissausbrüchen.» Auch schmerzhafter trockener Husten mit Luftnot,
Schluckproblemen und massiver Erschöpfung sei typisch für eine
Grippe. Dass aus einer Erkältung eine Grippe werden kann, wie einige
Menschen befürchten, verneint die Hausärztin: «Grippe oder Influenza
wird von ganz anderen Virentypen ausgelöst.»
Nicht zu lange selbst herumdoktern
Dennoch kann sich auch eine zunächst harmlos verlaufende
Erkältung zu einem grösseren Problem auswachsen, das ärztlich
behandelt werden sollte, darauf weist Cornelia Goesmann,
Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und Fachärztin für
Allgemeinmedizin, hin. «Wenn die Stirn oder der Augenbereich
schmerzt, bei eitrigem oder blutigem Auswurf oder wenn das Atmen
oder Husten sehr weh tut.» Auch wenn das Fieber auf über 39 Grad
steige oder länger als zwei bis drei Tage anhalte, sollte nicht mehr
eigenständig herumgedoktert, sondern ein Arzt zu Rate gezogen
werden, betont Goesmann.
Zudem könne eine Erkältung das Immunsystem soweit schwächen, dass
vorhandene Grippeviren leichteres Spiel hätten. Und selbst diese
Viren bildeten manchmal nur die Vorhut für weitere Keime: Ist der
Körper sehr geschwächt, können Bakterien zusätzlich Komplikationen
wie Lungen- oder Herzmuskelentzündungen verursachen, warnt
Hausärztin Richter. «Deshalb ist eine ärztliche Behandlung bei
Grippe ein Muss.»
bg (Quelle: dapd)
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