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Mittwoch, 26. Dezember 2012 / 23:50:13
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Namhafte Unternehmen finanzieren Piraterie
Wien - Plattformen, die gewerblich urheberrechtlich geschützte Inhalte verbreiten, sind meist abhängig von Werbeeinnahmen. In den USA wird jetzt diskutiert, den Druck auf grosse Unternehmen zu verstärken, damit sie mit ihren Werbeeinschaltungen nicht länger die organisierte Piraterie unterstützen, wie PaidContent berichtet.
Musiker David Lowery hat im Rahmen einer Urheberrechtskonferenz in New York kürzlich kritisiert, dass es auch unter den 500 grössten US-Firmen etliche schwarze Schafe gibt, deren Werbebudgets illegale Plattformen mitfinanzieren. In Deutschland wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt.
Ungewollte Unterstützung
«In Deutschland versuchen wir schon seit längerem, die Einnahmequellen von Piraterieplattformen trockenzulegen. Erste Erfolge sind bereits zu sehen. Die Unternehmen wissen oft gar nicht, dass ihre Werbegelder auf illegalen Internetseiten landen, da die Budgets oft von Werbedienstleistern an sogenannte Affiliate-Netzwerke weitergeleitet werden. So landen Banner von Unternehmen dann in einem Umfeld, das ihrem Image nicht zuträglich ist. Die betroffenen Firmen sind in der Regel kooperativ, auch weil es in ihrem eigenen Interesse liegt, nicht mit illegalen Dienstleistungen in Verbindung gebracht zu werden», sagt Christine Ehlers von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) gegenüber pressetext.
Lowery schlägt vor, dass die Kreativindustrie sich mit legalen Anbietern von Medieninhalten zusammenschliesst, um auf Piratenseiten werbende Unternehmen an den Pranger zu stellen. Das sei populärer, als gegen die Konsumenten vorzugehen, so der Musiker. «Der potenzielle Imageschaden ist als Druckmittel geeignet. Der Verlust der Werbeeinnahmen setzt auch den Verteilern urheberrechtlich geschützter Materialien zu. Wir setzen trotzdem auf eine mehrgleisige Strategie», so Ehlers.
Markenwerbung verwirrt
Um gezielter gegen die Werbung auf illegalen Plattformen vorgehen zu können, bedarf es eines Instruments, das es erlaubt genau nachzuvollziehen, wo die Werbegelder im Netz schlussendlich hinfliessen. «Dann gibt es auch keine Ausreden mehr für Unternehmen», sagt Ehlers. Neben dem finanziellen Aspekt gibt es noch ein zweites Problem mit Markenwerbung auf Piraterie-Seiten. «Ein Banner eines bekannten Unternehmens legitimiert illegale Angebote in den Augen vieler Besucher. Dass eine namhafte Firma Werbung auf Seiten macht, die Urheberrechte verletzen, scheint unlogisch», erklärt die GVU-Sprecherin.
In Deutschland wird derzeit gegen zwei Werbedienstleister ermittelt, denen vorgeworfen wird, mit der ehemaligen Piraterieplattform kino.to kooperiert zu haben.
asu (Quelle: pte)
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