Dienstag, 30. Oktober 2012 / 11:46:00
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Decastel bei Sion gefeuert - Schürmann Nachfolger
In Sitten ist der nächste Trainer vom Karussell geschleudert worden. Nach nur 57 Tagen im Amt muss Michel Decastel gehen, Nachfolger wird der ehemalige Schweizer U21-Nationaltrainer Pierre-André Schürmann.
Erst 14 Runden sind in der Super League gespielt. Sion belegt in der Rangliste mit sieben Punkten Rückstand auf Leader GC und deren sechs auf den nächsten Gegner St. Gallen den dritten Rang. Und doch zog es Präsident Christian Constantin vor, abermals den Trainer zu wechseln. Nachdem am 3. September Sébastien Fournier trotz des gelungenen Starts (anfänglich Leader, 16 Zähler aus acht Spielen) zurückgetreten war, wurde dessen Nachfolger Decastel der klar schwächere Punkteschnitt (neun Zähler aus sechs Spielen, dazu ein 1:0 im Cup gegen Zweitligist Richemond) zum Verhängnis. Zuletzt gab es unter dem 56-jährigen Neuenburger in Thun und gegen Lausanne jeweils nur ein 1:1.
«Als Folge der mittelmässigen Resultate der letzten Wochen hat Christian Constantin kürzlich die Profis getroffen. Dabei konnte er Meinungsverschiedenheiten und Spannungen zwischen Team und Trainer Michel Decastel feststellen», begründete der Walliser Verein den zweiten Trainerwechsel der Saison auf seiner Homepage. Bis zur Winterpause stünden noch zwölf Punkte in der Super League und ein Platz im Achtelfinal des Schweizer Cups auf dem Spiel. «Um im Meisterschaftsendspurt im Frühling gut klassiert zu sein, muss der FC Sion seine Leistungen zwingend verbessern.»
Schürmann bis Ende Jahr engagiert
Dies soll nun unter Pierre-André Schürmann geschehen. Der 52-jährige Unterwalliser, der 27. (!) Trainer unter Präsident Constantin, hat zuletzt als Nachwuchstrainer des ukrainischen Erstligisten Tawrija Simferopol gearbeitet. Constantin hat mit seinem Wunschkandidaten, wie es übrigens bereits Decastel war, einen befristeten Vertrag bis Ende Jahr abgeschlossen. Danach entscheiden die beiden Parteien, ob die Zusammenarbeit fortgesetzt wird - sofern dies Constantin im Alleingang nicht schon vorher erledigt. Erstmals öffentlich äussern werden sich Constantin und Schürmann am Mittwochnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz (13.30 Uhr im Tourbillon).
Schürmann spielte als Aktiver zu Beginn seiner Karriere unter anderem für Sion, allerdings für das damalige Nationalliga-C-Team der Walliser in der Nachwuchsmeisterschaft. Zwischen 2001 und 2009 arbeitete er als Coach verschiedener Nachwuchsauswahlen (u.a. im Staff der U17-Europameister 2002) für den Schweizerischen Fussballverband, in den letzten beiden Jahren als Cheftrainer der U21. Seine Sternstunde als Klubtrainer hatte Schürmann 1999 erlebt. Mit Lausanne gewann er den Cupfinal gegen GC. Durch ein 2:5 gegen den direkten Konkurrenten Servette verspielten die Waadtländer dafür in der letzten Partie der Finalrunde den achten Meistertitel der Vereinsgeschichte.
Erfahrung mit als charakterlich schwierig geltenden Präsidenten kann Schürmann, der zuletzt in der Endauswahl bei der Trainersuche von Servette stand, bereits vorweisen. In der Saison 2009/10 war der Romand nach vier Niederlagen in Folge vom damaligen Präsidenten Sylvio Bernasconi bei Xamax entmachtet worden.
bg (Quelle: Si)
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