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Dienstag, 3. Juli 2012 / 19:42:00
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Wladimir Klitschko moderierte Medienkonferenz
Der 36-jährige Ukrainer Wladimir Klitschko demonstrierte seine Rolle als dominanter Schwergewichts-Weltmeister auch ausserhalb des Rings.
Leadership stellte der Weltmeister der Verbände IBF, WBO und WBA in einem Berner Luxushotel mit seiner Eloquenz unter Beweis. Die Abschlussmedienkonferenz für seine Titelverteidigung am Samstag im Berner Stade de Suisse gegen den 40-jährigen Amerikaner Tony Thompson (36:2 Siege, 24 vorzeitig) moderierte er quasi im Alleingang.
Der Herausforderer verhielt sich dagegen aufreizend zurückhaltend. Der siebenfache Vater verzichtete fast demonstrativ ein weiteres Mal auf grosse Sprüche, reagierte auf Reporterfragen sogar abweisend. «Kann mir keine schlauere Frage gestellt werden?», entgegnete Thompson, als er darauf hingewiesen wurde, dass weder er selber noch Wladimir Klitschko erklärt hätten, wie sie den Gegner besiegen würden.
Wladimir Klitschko unterstützte daraufhin seinen Kontrahenten indirekt: «Dass wir hier ruhig sitzen, ist sicher kein Garant dafür, dass der Kampf langweilig wird - im Gegenteil. Beide Kämpfer konzentrieren sich einfach sehr auf diesen Fight.»
Einzig in einer Sache waren sich Wladimir Klitschko und sein fast gleich grosser IBF-Pflichtherausforderer Thompson (1,98 m beziehungsweise 1,96 m) nicht einig: «Vor vier Jahren vernahm ich im Nachhinein, dass Du von einer Trainingsverletzung her angeschlagen in den Kampf gegangen sein sollst, obschon ich im Ring keine Anzeichen dafür bemerkt hatte. Bist Du jetzt fit oder wirst Du später erneut behaupten, dass Du angeschlagen warst?» Thompsons dünnlippige Replik: «Ich bin fit.» Wladimir Klitschko hatte das erste Duell vor vier Jahren nach zäher Gegenwehr durch technischen K.o. in Runde 11 zu seinen Gunsten entschieden.
«Erwarte 90 Schläge von Thompson pro Runde»
Wladimir Klitschko ist überzeugt, dass Thompson «mindestens 90 Schläge pro Runde austeilen» und sich im Gegensatz zu vorangegangenen WM-Herausforderern nicht zurückziehen wird. «Er ist ausgebufft. Er kennt mich besser als jeder andere Gegner. Er war 2003 mein Sparringpartner, 2008 mein Gegner. Es war einer meiner schlimmsten Kämpfe. Wir mussten im Verlauf des Kampfs die Strategie ändern, um zu gewinnen. Er sparrte auch schon mit meinem Bruder Witali. Er kennt die Klitschkos in- und auswendig. Und es ist seine letzte Chance. Ich gehe davon aus, dass mir der beste Thompson gegenübersteht, den es je gab.» Es sei zudem in der Vorbereitung nicht einfach gewesen, Sparringpartner zu finden, die einen so grossen Rechtsausleger wie Thompson imitieren können.
Wladimir Klitschko: «Es wird mein 61. Kampf (bislang 57:3 Siege, 50 vorzeitig) als Profi. Es klingt irgendwie nach viel. Ich bin nicht mehr der Jüngste, ich hatte gedacht, dass ich mit Anfang 30 an die Leistungsgrenze komme. Doch das war nicht der Fall. Ich werde immer besser. Man sieht ja auch, was mein Bruder (WBC-Schwergewichts-Weltmeister - Red.) mit 41 noch leistet.»
Ende 2009 hatte Wladimir Klitschkos Bruder Witali in der Post-Finance-Arena geboxt und den vor ihm weglaufenden Herausforderer Kevin Johnson (USA) problemlos besiegt. «Es ist schön, wieder hier zu sein. Ich war ein bisschen neidisch, als mein Bruder hier so gefeiert wurde. Ich habe aber nun sogar die ganz grosse Arena in Bern als Austragungsort bekommen.» Laut Veranstalter-Angaben sind über 20'000 Tickets abgesetzt. 24'000 Tickets gelangen in den Verkauf. Bis Samstagabend könnten alle Tickets vergriffen sein.
In allen fünf Kämpfen des Rahmenprogramms steht zumindest ein Schweizer oder ein in der Schweiz lizenzierter Profiboxer im Ring. Neben Nuri Seferi (Burgdorf/Cruiser) sowie Lokalmatadorin Aniya Seki, die im Superfliegengewicht um den WM-Titel nach GBU - und WIBF-Version kämpft, treten noch Flavio Turelli (Montreux/Halbmittel), Istvan Szili (Frenkendorf/Mittelgewicht) und Ivo Andelic (Trimmis/Schwer) auf.
fest (Quelle: Si)
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