Donnerstag, 28. Juni 2012 / 18:15:39
![](/img/1pix_transparent.gif)
Merck Serono muss über Sozialplan verhandeln
Genf/Bern - Der Pharma- und Chemiekonzern Merck Serono wird zu Verhandlungen über den Sozialplan gezwungen. Die Genfer Kammer für kollektive Arbeitsbeziehungen lud auf Antrag der Genfer Regierung die Direktion von Merck Serono vor.
Damit muss Merck Serono über den Sozialplan verhandeln, was das Unternehmen bisher abgelehnt hatte. Die Belegschaft und die Unia begrüssen, «dass die Genfer Regierung den Weltkonzern Merck Serono an den Verhandlungstisch zwingt», wie die Unia bekannt gab.
Merck Serono nehme die Vorladung zur Kenntnis, teilte das Unternehmen mit. Die Direktion werde an der für Dienstag geplanten Sitzung teilnehmen, um Lösungen für eine Entspannung der Situation zu suchen. Merck Serono hoffe, dass der Dialog zu mehr Verständnis führe, wie der Sozialplan umgesetzt wird.
Dieser sei bereits während der Konsultationsphase verbessert worden, betonte die Führung von Merck Serono. Zudem verwies sie darauf, dass die Kammer für kollektive Arbeitsbeziehungen (CRCT) rechtlich über keine Kompetenzen verfüge im Bezug auf die Umsetzung von Massenentlassungen.
Streik abgebrochen
An einer Personalversammlung am Donnerstag wurden rund 400 Mitarbeitende vom Entscheid der CRCT in Kenntnis gesetzt. Dieser hat auch zur Folge, dass das Personal und die Gewerkschaft vorläufig sämtliche Kampfmassnahmen und ihre Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit einstellen müssen. Der Streik wurde daher unterbrochen.
«Das bedeutet aber nicht das Ende der Bewegung, sondern nur eine Pause», sagte ein Unia-Sprecher. Wenn die Direktion von Merck Serono auf ihren Positionen beharre, werde man wieder zu Kampfmassnahmen greifen, warnte er.
Mehrere Wochen
Der Genfer Staatsrat hatte beschlossen, die CRCT anzurufen, weil er es für notwendig hielt, den Dialog über den Sozialplan wieder in Gang zu setzen. Laut Mitgliedern der Unia könnte das Schlichtungsverfahren mehrere Wochen dauern.
Am Ende wird die Kammer kein Urteil, sondern eine Empfehlung aussprechen. Das Verfahren dreht sich nur um den Sozialplan, nicht aber um den Stellenabbau an sich.
asu (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Lösung für mehr als 500 Angestellte von Merck Serono
Freitag, 28. September 2012 / 12:02:00
[ weiter ]
Merck Serono lehnt Verbesserung des Sozialplans ab
Donnerstag, 26. Juli 2012 / 16:57:00
[ weiter ]
Hungerstreik von Merck-Serono-Angestellten
Mittwoch, 27. Juni 2012 / 16:27:00
[ weiter ]
Pharmakonzern Merck Serono setzt sich nicht an Verhandlungstisch
Dienstag, 26. Juni 2012 / 11:06:51
[ weiter ]
Merck Serono schliesst Standort in Genf definitiv
Dienstag, 19. Juni 2012 / 08:19:36
[ weiter ]