Mittwoch, 4. April 2012 / 23:23:10
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Di Matteo und Chelsea fordern nun «Überteam» Barça
Chelsea hat Benfica nach dem 1:0 im Hinspiel an der Stamford Bridge trotz später Turbulenzen und einem lange zu minimalistischen Auftritt 2:1 besiegt. Im Halbfinal treffen die Engländer auf den CL-Titelhalter Barcelona.
Erst ein perfekter Konter in der 92. Minute setzte der Leidenszeit der Chelsea-Anhänger ein Ende: Joker Raul Meireles, ein Portugiese mit jahrelanger Vergangenheit bei Porto, erzwang mit einem brachialen Schuss unter die Latte das 2:1 und stoppte den hartnäckigen Herausforderer aus Lissabon endgültig. Nach dem späten Ausgleich von Javi Garcia (85.) waren die «Blues» trotz numerischer Überzahl ernsthaft in Bedrängnis geraten.
Die Visitenkarte des «Schweizer» Trainers
Roberto Di Matteo ist vorerst einmal bis zum Ende der Saison zum Chef-Coach aufgestiegen. Es ist aber durchaus denkbar, dass sein Londoner Engagement im Sommer verlängert wird. Der gebürtige Schaffhauser hat sich im noblen Stadtquartier mit seiner Arbeit in den letzten Wochen durchaus für höhere Aufgaben empfohlen. Der 41-jährige Italo-Schweizer führte aus der Sinnkrise direkt in den Halbfinal des renommiertesten Klubwettbewerbs.
Die schweren Turbulenzen in der Schlussphase seiner wichtigsten Partie mit Chelsea wären aus der Optik von Di Matteo vermeidbar gewesen. Vor dem 1:1 Benficas hatten Ramires, Torres, Kalou und Mata mehrere Chancen vergeben, das Rückspiel mit einem wesentlich komfortableren Ergebnis abzuschliessen.
Reklamationen und überflüssige Fouls
Benfica verhielt sich an der Stamford Bridge zunächst nicht sonderlich clever. Javi Garcia stoppte den anstürmenden Verteidiger Ashley Cole mit einem unnötigen Check im Strafraum und verschuldete so den frühen Rückstand. Lampard verwertete den Penalty mit ungemein kleiner Marge (21.).
Unmittelbar vor und nach dem Elfmeter beschwerten sich diverse Gäste heftig beim Schiedsrichter - unter ihnen Captain Pereira, der sich in der 40. Minute wegen eines sinnlosen Tacklings Gelb-Rot einhandelte. Ohne Not manövrierte sich Benfica gegen die in der Startphase keineswegs unwiderstehlichen Blues in eine prekäre Lage, die in Unterzahl trotz dem späten 1:1 (85.) nicht mehr zu bereinigen war.
Die Engländer gelangten mit fahrlässig tiefem Aufwand zum maximalen Ertrag. Als sie aber glaubten, die minimale Reserve selbst mit einigen Spielern aus der zweiten Reihe ohne grössere Probleme und Effort zu verteidigen, irrten sich die Gastgeber. Sie verspielten um Haaresbreite nicht nur ihre makellose Heimbilanz (fünf Siege und 16:2 Tore), sondern riskierten gar einen empfindlichen Fehltritt.
Zum sechsten Mal in den Top 4
Die von Di Matteo zu defensiv formierte Equipe beschränkte sich zu früh auf den Sparmodus und beanspruchte das Glück, dass John Terry einen Flachschuss von Cardozo auf der Linie entschärfte und Keeper Cech zu Beginn der zweiten Hälfte einen weiteren Abschlussversuch des Topskorers aus Paraguay mirakulös stoppte.
Eine Runde nach dem FCB endete nun auch die europäische Tour des Gruppen-Kontrahenten der Bebbi. Die spielerisch überzeugende Nummer 2 der portugiesischen Liga - notabene ohne Lusitaner in der Stammformation - stiess auf einen Verein, der international in der vergangenen Dekade erheblich tiefere Spuren hinterlassen hat. Chelsea ist seit 2004 zum sechsten Mal unter die besten vier Klub-Teams Europas vorgestossen.
Chelsea - Benfica Lissabon 2:1 (1:0)
Stamford Bridge. - 37'264 Zuschauer. - SR Skomina (Sln). - Tore: 21. Lampard (Foulpenalty) 1:0. 85. Garcia 1:1. 92. Meireles 2:1.
Chelsea: Cech; Ivanovic, Luiz, Terry (59. Cahill), Cole; Obi Mikel, Lampard; Ramires, Mata (79. Meireles), Kalou; Torres (88. Drogba).
Benfica: Artur; Pereira, Garcia, Emerson, Capdevila; Witsel, Matic, César (73. Rodrigo); Aimar, Cardozo (57. Oliveira), Gaitan (61. Djalo).
Bemerkungen: Benfica ohne Garay, Jardel, Vitor (alle verletzt). 40. Gelb-Rot gegen Pereira (Foul). Verwarnungen: 19. Cardozo (Foul), 20. Pereira und César, 27. Aimar (alle Reklamieren), 38. Ivanovic, 44. Ramires, 79. Mikel (alle Foul).
pad (Quelle: Si)
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