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Mittwoch, 7. Dezember 2011 / 11:50:00

Irre - das Problem sind die Normalen*

Standard&Poor's ist eine amerikanische Finanzdienstleistungsfirma, die wichtige Daten zu Börsen und Unternehmen publiziert. Die Firma gehört dem amerikanischen McGraw-Hill Verlag, der sich mit der Verbreitung der Nachrichten von Standard&Poor's eine goldene Nase verdient.

Lassen Sie sich das mal auf der Zunge vergehen: Da publiziert ein Verlag Nachrichten, die er selber produziert hat. Die Standard&Poor's Daten basieren nicht auf realen, nachvollziehbaren Information, sondern auf einem eigens in der Firma entwickelten Rating. Dieses ist, im Unterschied zu den wissenschaftlichen Daten einer OECD beispielsweise, nicht transparent, nicht legitimierbar und nicht nachvollziehbar.

Stellen wir uns vor, news.ch würde ein von mir generiertes Rating, dessen Datenbasis ich unter Verschluss habe, publizieren. Das Rating würde kurz vor den Bundesratswahlen eine Rangliste der amtierenden Regierungsmitglieder und der zur Wahl stehenden Kandidaten veröffentlichen. Stellen wir uns weiter vor, dass dieses Rating auf allen Medienkanälen verbreitet wird. Eine wissenschaftliche Diskussion der Methoden, der Intransparenz sowie der Nicht-Nachvollziehbarkeit fände nicht statt.

So. Nun stellen wir uns weiter vor, ich wäre für die Entwicklung meines Ratings von der SVP bezahlt worden. Selbstverständlich nicht direkt für das Rating, sondern meine seit Jahren guten Kontakte zur SVP, inklusive lukrativer Beratungsmandate hätten genügt, um meine Nähe zur Partei auch in die Erhebungsmethoden zur Beurteilung der Bundesräte einfliessen zu lassen. Stellen wir uns weiter vor, dies wäre alles bekannt und trotzdem würden alle Kanäle, Zeitschriften, Zeitungen mein Rating als valable Information verbreiten und diskutieren. Gehen wir noch einen Schritt weiter: Mein Rating würde die Chancen für die Wiederwahl oder Nicht-Wahl der Regierungsmitglieder entscheiden. Nicht nur würden zwei SVP-Bundesräte gewählt, der SP-Bundesratssitz würde mit einem Nicht-SP-Mitglied besetzt. Stellen wir uns weiter vor, dass sich weder vor den Wahlen noch nach den Wahlen irgendjemand meinem Rating und dessen grosser Wirkung auf Medien, Akteure und Institutionen entziehen würde. Denn schliesslich hätten sich alle über die Jahre hinweg an mein Rating gewöhnt, meine politischen Interessen wären nie hinterfragt und meine grosse Deutungsmacht wäre von der Elite via Universitäten als Wahrheit verbreitet worden.

So funktionieren Standard and Poor's. Da werden Daten für die eigene Firma fabriziert, welche diese dann als «Rating» global verbreitet. Ratingagentur und Verlag verdienen damit Milliarden. Börsenspekulation zieht mit jedem Rating an und die globale Informationsverbreitung bringt noch zusätzliche Tantiemen in die Kasse. Die imaginär zusammengestellten Daten werden dann an den globalen, sog. Eliteuniversitäten als «Wissenschaft» verkauft. Diese fiktiven Daten gelten den Wirtschaftsministern als Orientierungswerte für ihre Steuersätze.

Dieser Irrsinn wird als logisches System verkauft. Der Wahnsinn übersteigt jede Wirklichkeit. Nicht einmal die Spanische Inquisition hatte ein derart verbohrtes ideologisches System, höchstens etwas spektakulärere Foltermethoden. Manfred Lütz hat mit seinem Buch «Irre. Das Problem sind die Normalen» die Gegenwart perfekt zusammengefasst.

Was ist zu tun? Ach, das wäre ganz einfach. Merkosy müssten sich nur an existierenden demokratischen Regeln wie das EU-Recht und die deutschen Grundgesetze oder die französische Verfassung halten. Tun sie aber nicht, sondern sie machen das Gegenteil: Sie wollen den Krieg der Finanzmärkte gegen uns reale Menschen via Verfassungsreform mit zusätzlichen Rüstungsgütern ausstatten. Die europäischen Bürgerinnen und Bürger müssen sich über diesem Elend dann noch vorwerfen lassen, dass sie die Metzger, die sie vernichten, leider selber gewählt haben.

*Titel nach dem gleichnamigen Buch von Manfred Lütz, Irre! Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen, Goldmann, 7. Auflage, 2011.

Regula Stämpfli (Quelle: news.ch)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=520106
Links zum Artikel:

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