Mittwoch, 2. November 2011 / 12:39:00
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Berlusconi sucht Ausweg aus der Krise
Rom - Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi sucht unter dem Druck der Finanzmärkte und der EU weiterhin eine rasche Umsetzung der in Brüssel zugesagten Reformen und Sanierungen. Am Mittwoch kam er in Rom mit seinen Fachministern zu einer Krisensitzung zusammen.
Wie italienische Medien berichteten, strebt die Mitte-Rechts-Regierung des hoch verschuldeten Landes an, erste Anti-Krisen-Massnahmen noch vor dem am Donnerstag in Cannes beginnenden G20-Gipfel auf den Weg zu bringen.
Eine erste Gesprächsrunde am Vorabend war ergebnislos verlaufen. Die Regierung erörtere einen Zeitrahmen für die Reformen, die unter anderem Privatisierungen von Staatseigentum und die Abschaffung eines Teils der öffentlichen Verwaltung zum Ziel haben könnten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Auch eine Sonderabgabe auf Vermögen sei denkbar, heisst es.
Nach der Ankündigung eines Referendums in Athen war der Risikoaufschlag für Staatsanleihen des hoch verschuldeten Italien am Dienstag auf einen Rekordstand gestiegen. Berlusconi sagte daraufhin zu, die in der vergangenen Woche in Brüssel versprochenen Massnahmen mit Entschlossenheit, Strenge und Schnelligkeit durchzusetzen.
Unter dem Druck der EU hatte er ein Papier mit Absichtserklärungen zu Liberalisierungen, einer Rentenreform und Infrastrukturprogrammen für mehr Wachstum vorlegen müssen. Das Land hat nach Griechenland gemessen an der Wirtschaftsleistung den höchsten Schuldenstand der Eurozone.
Etwas Luft für Italien
Die Kurse italienischer Staatsanleihen haben sich am Mittwoch etwas stabilisiert. Die Rendite der zehnjährigen Papiere des Landes verringerten sich auf 6,12 Prozent nach 6,29 Prozent am Dienstag. Händlern zufolge verhinderten vor allem die Stützungskäufe der EZB, dass die Renditen weiter in die Höhe schossen.
Die Kosten für die Kreditausfallversicherungen (CDS) Italiens gingen nach ihrem starken Anstieg am Dienstag ebenfalls etwas zurück. Fünfjährige Swaps zur Versicherung von italienischen Staatsanleihen fielen am Mittwoch um 16 Basispunkte auf 499 Basispunkte, wie der Datenanbieter Markit mitteilte. Damit beliefen sich die Kosten für die Versicherung von Anleihen über zehn Millionen Euro auf 499'000 Euro.
bert (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=515232
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