Mittwoch, 28. September 2011 / 15:23:00
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China plant eine eigene Raumstation
Peking - China verfolgt ein ambitioniertes bemanntes Raumfahrtprogramm. Dazu gehört in Zukunft eine eigene Raumstation. Um Erfahrungen mit Andockmanövern und der notwendigen Technik zu sammeln, wird zunächst ein Modul ins All gebracht. Es soll als Mini-Raumlabor dienen.
Das Modul namens «Tiangong-1» (Himmelspalast) soll am Donnerstag zwischen 15.16 und 15.31 Uhr Schweizer Zeit vom Raumfahrtbahnhof Jiuquan (Provinz Gansu) in Nordwestchina starten, wie das chinesische Raumfahrtzentrum mitteilte. Es ist rund 8,5 Tonnen schwer.
Das Modul dient dem ersten chinesischen Andockmanöver und weiteren Tests für den Bau und Betrieb einer grösseren Raumstation um das Jahr 2020 herum. Anfang November werde dazu auch das unbemannte Raumschiff «Shenzhou 8» starten, wie die Sprecherin des Raumfahrtprogramms Wu Ping laut einer Mitteilung sagte.
Rendezvous im All
«Das Andockmanöver und die Beherrschung der Technologie dafür ist von entscheidender Bedeutung für das bemannte Raumfahrtprogramm.» Während «Tiangong-1» in rund 350 Kilometer Höhe um die Erde kreist, soll «Shenzhou 8» (Magisches Schiff) ferngesteuert andocken. Das Rendezvous ist zwei Tage nach dem Start geplant.
Das Raumschiff soll zwölf Tage mit dem Modul verbunden bleiben. Während der zweijährigen Betriebszeit von «Tiangong-1» sind im nächsten Jahr weitere Andockmanöver geplant. Mit zwei weiteren «Shenzhou»-Flügen sollen erstmals auch Astronauten kurzzeitig die experimentelle Mini-Raumstation bewohnen.
Der zunächst Anfang September geplante Start von «Tiangong-1» war wegen eines Fehlschlags mit einer Rakete des Typs «Langer Marsch 2C» im August verschoben worden. Als Ursache wurde ein Problem mit dem Kontrollsystem der kleinen Steuerungsraketen identifiziert.
Stolze Nation
Die Rakete für «Tiangong-1» wurde modifiziert, damit sich ein solches Problem nicht wiederholen kann. Sprecherin Wu Ping zeigte sich zuversichtlich, dass alles klappen wird.
Der Start ist nicht zufällig unmittelbar vor dem Nationalfeiertag am Samstag geplant. Viele Chinesen verfolgen das ehrgeizige Raumfahrtprogramm mit grossem Stolz. 2003 schickte China erstmals einen Astronauten ins All.
Die geplante Raumstation könnte bis 2022 fertiggestellt sein, berichtete Professor Jiao Weixin von der Peking Universität der Zeitung «Global Times». Sie solle wissenschaftlichen Experimenten in der Schwerelosigkeit dienen.
bert (Quelle: sda)
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