Mittwoch, 14. September 2011 / 18:18:00
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Georg Fischer kann Arbeitszeit nicht erhöhen
Schaffhausen - Der Industriekonzern Georg Fischer (GF) kann vor dem Hintergrund der Frankenstärke die Arbeitszeit in Schweizer Betrieben nicht um 2,5 Stunden pro Woche erhöhen. Die Gewerkschaften müssten dem Schritt laut Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zustimmen, lehnen aber Verhandlungen ab.
Besonders der Juli und der August mit den starken Schwankungen im Umtauschkurs Euro-Franken habe den Konzern unter Druck gesetzt, sagte Konzernsprecher Urs Frei am Mittwoch der Nachrichtenagentur sda. Der weltweit tätige Konzern, der Rohrleitungssysteme, Autoteile und Werkzeugmaschinen herstellt, sieht wegen der Währungskrise seine Wettbewerbsfähigkeit herausgefordert.
Die Gewerkschaften sagen, die entsprechenden Regelungen im GAV liessen eine längere Arbeitszeiten nicht zu und verweisen zudem auf den GF-Halbjahresabschluss, der überdurchschnittlich gut ausgefallen sei. Ausserdem sei die Auslastung in den GF-Fabriken weiterhin gut.
Längere Arbeitszeiten würden die Arbeitnehmer 6,5 Prozent ihres Lohnes kosten, teilte die Gewerkschaft Syna mit. Zu einer «Gewinnmaximierung auf Kosten der Mitarbeiter» wollten auch die Arbeitnehmervertreterinnen Unia und Angestellte Schweiz nicht Hand bieten.
GF-Arbeiter für Verlängerung
In der GF-Sparte Rohrleitungssysteme soll die Arbeitszeit an den Standorten Schaffhausen, Seewis GR, Sissach BL und Subingen SO erhöht werden. Auch Angestellte in der Schaffhauser Zentrale sollen länger arbeiten. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt.
Nach einem Vorgespräch in der vergangenen Woche haben Syna, Unia und Angestellte Schweiz am (gestrigen) Dienstag offizielle Verhandlungen darüber aber abgelehnt. «Wir bedauern dies sehr», sagte GF-Sprecher Frei.
Die GF-Arbeitnehmervertretung habe sich davor aber für eine Arbeitszeitverlängerung ausgesprochen, so Frei. Die Konzernleitung hoffe, dass dies bei den Gewerkschaften beachtet werde und es doch noch zu Verhandlungen komme.
Weniger Ferien für Kader
Bei der Werkzeugmaschinen-Tochter Agie Charmilles hat GF die Arbeitszeit bereits von 40 auf 43 Stunden erhöht, was bis maximal zwei Jahre andauern kann. Laut Konzernsprecher Frei stimmten rund 80 Prozent der Arbeitnehmer diesem Schritt zu. Verhandlungen mit den Gewerkschaften schrieb das Prozedere dort nicht vor.
dyn (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=508527
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