Montag, 22. August 2011 / 22:59:00
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Der FCZ und das Prinzip Hoffnung
Nur ein Wunder verhilft dem FC Zürich morgen Abend (20.45 Uhr/live fussball.ch) noch zum Vorstoss in die Gruppenphase der Champions League. Das Hinspiel in München ging 0:2 verloren.
Den Zürchern könnte im Letzigrund zupass kommen, dass die Bayern auf Arjen Robben verzichten müssen. Laut «bild online» machen Rückenprobleme einen Einsatz des Holländers unmöglich.
«Wenn wir nicht daran glauben würden, könnten wir uns das Rückspiel schenken». Das Zitat von Trainer Urs Fischer symbolisiert jenes Fünkchen Hoffnung, das der FC Zürich vor dem Rückspiel gegen Bayern München hat, auf perfekte Weise. Man kann es Durchhalteparolen, Zweckoptimismus, unbeirrten Glauben nennen. Im FCZ halten sich die Hoffnungsträger am letzten Strohhalm fest, gegen den übermächtigen und nach dem Hinspiel umso klarer favorisierten Gegner die Wende noch zu schaffen. «Diese Chancenlosigkeit ist unsere Chance», findet Captain Silvan Aegerter. Mit dosiertem Risiko, einer gesunden Mischung aus Offensive und Defensive, sei das «Wunder von Zürich» zu schaffen. Immer wieder hörte man am Tag vor der Reprise davon, möglichst rasch das 1:0 erzielen zu wollen.
Der Trainer, der auf den gesperrten Innenverteidiger Mathieu Beda verzichten muss und dafür wieder auf Philippe Koch zählen kann, spricht davon, sich so gut wie möglich verkaufen zu wollen, an die Leistungsgrenzen zu gehen. «Gegen die Bayern verliert man neun von zehn Spielen. Aber vielleicht ziehen wir einen perfekten Tag ein, und sie einen weniger guten», sagte Fischer.
«Mit mehr Leidenschaft spielen»
«Wenn wir gut disponiert und entsprechend oft im Ballbesitz sind, dann werden wir Zürich nicht zur Entfaltung kommen lassen», glaubt Heynckes. «Sie werden diesmal mutiger, stürmischer und mit mehr Leidenschaft nach vorne spielen.» Vielleicht würde sich der erfahrene Gladbacher, je nach Spielverlauf, sogar mit einem Remis zufrieden geben. «Ich habe schon so viel erlebt, dass meine Maxime lautet: 'Wir fangen immer bei 0:0 an'.» Primär wünscht sich Heynckes, dass sein Team «dort weitermacht, wo es nach 90 Minuten gegen den HSV und zuvor gegen Zürich aufgehört hat».
Weniger vorsichtig als der Trainer war Bastian Schweinsteiger. Auf die Frage, was denn überhaupt noch gegen das Weiterkommen der Bayern spräche, musste der schon 88-fache deutsche Internationale mehrere Sekunden lange überlegen. «Wenn wir zu nachlässig wären und das 0:1 kassierten, dann würden wir Zürich wecken.» Das würde aber nicht passieren, er erwarte keine Einstellungsprobleme seiner Teamkollegen. «Wir haben oft genug darüber gesprochen.» Auch die Statistik macht dem FCZ wenig Hoffnung. Bayern München schied letztmals 1980, im UEFA-Cup-Halbfinal gegen Eintracht Frankfurt, nach einem Hinspiel-Sieg mit zwei Toren Unterschied (2:0), noch aus.
Nicht nur bei vielen Fans und Experten, sondern auch bei den Wettanbietern sind die Meinungen gemacht. Ein grosser Anbieter offerierte am Montag für das Weiterkommen der Bayern die Quote 1:1,01, für einen Auswärtssieg gäbe es das Anderthalbfache des Einsatzes zurück. Reich würde dafür, wer auf den FCZ setzt und der Underdog tatsächlich in die Gruppenphase vorstossen würde. Bei 10 Franken Einlage würden 260 Franken ausbezahlt.
Mögliche Aufstellungen:
Zürich: Leoni; Philippe Koch, Barmettler, Teixeira, Rodriguez; Nikci, Aegerter, Buff, Djuric; Mehmedi, Chermiti. - Abwesend: Alphonse, Margairaz, Kukuruzovic, Zouaghi (alle verletzt), Chikhaoui (rekonvaleszent), Beda (gesperrt).
Bayern München: Neuer; Rafinha, Boateng, Badstuber, Lahm; Schweinsteiger, Luis Gustavo; Kroos, Ribéry, Müller; Gomez. - Abwesend: Olic (verletzt) Breno (rekonvaleszent), Pranjic (nicht im Aufgebot).
bert (Quelle: Si)
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