Swissmetal hofft auf Sozialpartner

Swissmetal-Verwaltungsratspräsident Martin Hellweg setzte seine Hoffnungen am Freitag in Basel an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz auf die Sozialpartner: Die Gewerkschaften, das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und die Kantone Bern und Solothurn könnten möglicherweise Hand bieten für eine Überbrückung der finanziellen Notlage, sagte Hellweg aufgrund von Verhandlungen.

Die Sozialpartner sind bei der massiv überschuldeten Swissmetal schon für die Juli-Löhne eingesprungen. Auch die Saläre für den laufenden Monat könne Swissmetal nicht mehr selbst bezahlen, sagte Hellweg. Die monatliche Lohnsumme bezifferte er auf 3 Mio. Franken.

Rettungschancen unter 50 Prozent

Die Chance für eine Rettung des Werks Dornach bezifferte Hellweg gegenüber der sda auf unter 50 Prozent. Es gebe jedoch einige grundsätzliche Interessenbekundungen für die Übernahme von Teilen des Werks.

Laut Hellweg gibt es auch ein Szenario, das zumindest den Erhalt von rund 100 Arbeitsplätzen vorsieht. Hergestellt werden sollten in Dornach in diesem Fall besonders rentable Produkte.

Soll es zu der am 7. Juli angekündigten Massenentlassung kommen, soll der Stellenabbau in kurzer Zeit vollzogen werden, sagte Hellweg am Freitag nach Ablauf der Konsultationsfrist. Es solle der gleiche Sozialplan wie bei den Entlassungen 2007 zur Anwendung kommen.

In Dornach sollen nur noch 38 Stellen bestehen bleiben. Dagegen ist in den Werken Reconvilier im Berner Jura und Lüdenscheid in Deutschland kein Abbau geplant.

Scharfe Kritik der Unia

Ein Vertreter der Gewerkschaft Unia attackierte den Swissmetal-Chef an der Medienkonferenz scharf und bezichtigte ihn der Lüge. Hellweg breche dem Standort Dornach bewusst das Genick. In den Gesprächen sei zwischen den Sozialpartner vereinbart worden, dass vor Montag keine Entscheidungen getroffen würde.

Neben dem Stellenabbau gab Swissmetal am Freitag auch das Ergebnis für das erste Halbjahr 2011 bekannt. Diese schliesst mit einem Verlust von 76,6 Mio. Franken. Vor Jahresfrist hatte das Minus noch 9,6 Mio. Fr. betragen.

bg (Quelle: sda)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=505072

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