Freitag, 19. August 2011 / 09:45:00
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Gewinneinbruch bei Alpiq
Neuenburg - Der starke Franken und der von der Politik aufgegleiste Atomausstieg setzen dem Stromkonzern Alpiq schwer zu. Der Gewinn in den ersten sechs Monaten 2011 halbierte sich beinahe auf 155 Mio. Franken.
Der operative Gewinn (EBIT) brach um 42,7 Prozent auf 276 Mio. Fr. ein, wie Alpiq am Freitag mitteilte. Der Umsatz ging um 3,7 Prozent auf 6,78 Mrd. Fr. zurück.
Für das schlechte Ergebnis mitverantwortlich ist der Entscheid von Bundesrat und Nationalrat, aus der Atomkraft auszusteigen. Alpiq musste deshalb die angefallenen Projektkosten von 35 Mio. Fr. für den Bau eines neuen Kernkraftwerks im solothurnischen Niederamt abschreiben. Dort befindet sich das Werk Gösgen.
Überangebot auf Strommarkt
Zudem wurde das Halbjahresergebnis laut Alpiq durch das schwierige Marktumfeld getrübt. Auf den Strommärkten in ganz Europa herrsche nach wie vor ein erhebliches Überangebot, heisst es in der Mitteilung.
Auch der starke Franken wirkte sich negativ auf das Ergebnis aus. Die durch die Währungsentwicklung verursachten Kosten beliefen sich laut Alpiq im ersten Halbjahr auf 50 Mio. Franken. Weit über die Hälfte seines Umsatzes erwirtschafte das Unternehmen im Ausland, sagte der Kommunikationsverantwortliche von Alpiq, Martin Bahnmüller, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Für das gesamte Geschäftsjahr bleiben die Aussichten gemäss Alpiq trüb.
Stellenabbau erwartet
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung wollen nun eine Reihe von Massnahmen umsetzen, um die Ertragskraft zu steigern und die Organisation zu vereinfachen. Unter anderem sollen die Kosten gesenkt und die Investitionen zurückgefahren werden.
Auch möchte das Unternehmen seine Tochterfirma Alpiq Anlagentechnik (AAT) abstossen. Der geplante Verkauf war bereits im Juli angekündigt worden. Ein Abschluss der Verhandlungen sei noch in diesem Jahr zu erwarten, sagte Martin Bahnmüller.
Im Rahmen des Massnahmenpakets sei mit einem Stellenabbau zu rechnen. Konkrete Zahlen könnten aber noch nicht genannt werden, sagte Bahnmüller. Bis Ende 2012 soll die Verschuldung um mehr als 1 Mrd. Fr. abgebaut werden.
nat (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=504963
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