Sonntag, 14. August 2011 / 09:00:44
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Mutmassliche Islamisten töten muslimischen Geistlichen in Nigeria
Maiduguri/Nigeria - Angehörige der islamistischen Sekte Boko Haram haben nach Behördenangaben im Nordosten Nigerias erneut einen prominenten muslimischen Geistlichen getötet. Liman Bana sei in der Nacht auf Samstag in der Ortschaft Ngala an der Grenze zum Tschad erschossen worden.
Der Geistlige sei auf dem Heimweg von der Moschee getötet worden, teilte die Polizei weiter mit. Die Schützen seien nach der Tat auf einem Motorrad über die Grenze geflohen.
Die Boko-Haram-Sekte lehnt jeden westlichen Lebensstil ab. In der westafrikanischen Sprache Hausa bedeutet Boko Haram «Westliche Erziehung ist ein Sakrileg».
Nigerianische Taliban
Die radikalislamische Sekte wurde 2002 von Mohammed Yussuf in Maiduguri, der Hauptstadt des nordostnigerianischen Bundesstaates Borno, gegründet. Die Anhänger der Sekte bezeichnen sich selbst auch als «nigerianische Taliban».
Während in Borno wie in elf anderen der islamisch geprägten Staaten des Nordens die Scharia, das islamische Gesetz gilt, verlangt Boko Haram einen islamischen Gottesstaat in ganz Nigeria.
Überregional bekannt wurde die Gruppe 2009 nach tagelangen Kämpfen mit nigerianischen Sicherheitskräften. Yussuf wurde festgenommen und erschossen. Der Tod Yussufs löste eine bis heute andauernde Welle von Anschlägen auf Polizeistationen aus.
In den vergangenen zwei Jahren richteten sich die Bomben und Anschläge von Boko Haram zunehmend auch gegen die christliche Minderheit im Norden. Im Visier der Sekte sind auch Politiker, muslimische Geistliche, die die radikalen Ansichten der Sekte nicht teilen, oder als westlich verschrieene Einrichtungen wie die in Nigeria beliebten Bierlokale.
asu (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=504241
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